Nils Theurer
· 03.06.2024
Ein guter Augenschutz gehört zur zwingenden persönlichen Ausstattung eines jeden Seglers, ebenso wie Rettungsweste, Ölzeug oder Bordschuhe. Doch was zeichnet eine gute Sonnenbrille aus? Die muss immerhin nicht nur sichtbares Licht kappen, sondern auch die gefährliche ultraviolette Strahlung. Und beides wirkt unterwegs durch die Reflexionen auf dem Wasser noch stärker. Somit sind Sonnenbrillen fürs Segeln spezieller und wichtiger als welche für den Alltag an Land.
Ultraviolette Strahlung ist energiereicher und schädlicher für die Netzhaut und die Haut als das sichtbare Licht und auch als das Infrarotlicht am anderen Ende der optischen Skala. UV-Licht führt zu Sonnenbränden, auch im Auge. Am meisten Energie besitzt dabei die Strahlung des UV-C-Bereichs. Für Techniker: Das sind Wellen zwischen 180 und 280 Nanometer Länge. Aber immerhin, „UV-C-Strahlung der Sonne wird auf der ganzen Welt komplett ausgefiltert. Sonst würde es auf der Erde kein Leben geben“, erklärt Cornelia Baldermann, Expertin für UV-Schutz im Bundesamt für Strahlenschutz. Die Atmosphäre filtere auch weiter den größten Teil der UV-B-Strahlung heraus, den Bereich zwischen 280 und 315 Nanometer Wellenlänge, so die Fachfrau. 315 bis 400 Nanometer entsprechen UV-A-Strahlung.
Ein Detail dazu: Mit dünnerer Luft in großer Höhe nimmt UV-Strahlung zu, 15 Prozent pro tausend Meter, Himalaya-Aspiranten erhalten somit deutlich größte UV-Dosen. Die Strahlung auf Schnee ist zudem achtmal so hoch wie auf einer Wiese. Und auf dem Wasser ist sie immer noch doppelt so hoch. Schneeblind werden auf See? Ja, bei genügend Einstrahlung ist das tatsächlich möglich. Die Bezeichnung schneeblind ist etwas verharmlosend, tatsächlich handelt es sich immerhin um Augenverletzungen, einen Sonnenbrand auf der Hornhaut und Bindehaut. Die bestrahlten Zellen sterben ab, die umliegenden reagieren mit Entzündung. Symptome treten oft erst vier bis zehn Stunden nach dem Törn in der Sonne auf und dauern zwölf bis 48 Stunden an, manchmal länger. Koje und Kajüte helfen dann. UV-Strahlung der Wellenbereiche B und A ist also so stark, dass sie Crewmitglieder von Deck verbannen kann und Törnpläne beeinflusst.
Kinder und Menschen bis etwa 30 Jahre sind dabei besonders gefährdet, denn bis dahin wirken rund zehn Prozent der UV-A-Strahlung auf die Netzhaut ein, später sind es immerhin noch ein bis zwei Prozent. „Die Anzahl der Sonnenstunden erhöht sich insgesamt, und wir beobachten sehr sonnenreiche Jahre, damit wird die UV-Menge höher, aber auch die UV-Intensität hat sich in den vergangenen Jahren um einige Prozent verstärkt“, verdeutlicht Cornelia Baldermann die Beobachtungen des Bundesamts.
Längst nicht jede Sonnenbrille eignet sich fürs Segeln. Es kommt auf die Passform an – und mehr noch auf die Gläser. Immerhin, die einst berüchtigten Hornhautfresser sind heute kaum noch im Umlauf. Es gab tatsächlich solch ramschige Sonnenbrillen mit Gläsern aus echtem Glas. Glas lässt UV-A-Strahlen aber zu 60 Prozent durch, die wegen der Tönung geweiteten Pupillen öffnen der Schädigung nochmals die Tore. Heute stehen verschiedene Kunststoffe zur Verfügung, die Bezeichnungen sind allerdings verwirrend. Gläser der Sportsonnenbrillen sind mittlerweile überwiegend aus Polycarbonat gefertigt. Weniger UV-Strahlung durchdringt das Material. Alternativ dazu werden Gläser aus Acrylglas angeboten, das transparenter, aber weicher ist und leichter verkratzt.
Dann gibt es noch Gläser aus Polyallyldiglycolcarbonat. Das nennt kein Optiker so, sondern bewirbt Gläser aus CR39, dem Markennamen eines US-Produzenten. 1940 spürte man in den Staaten Kunstharz nach. 180 Proben gingen in der Recherche, Nummer 39 bestach mit günstigen Eigenschaften, die USA verwendeten den neuen Werkstoff zunächst in Bomber-Suchscheinwerfern. „CR39 hat nur einen geringen UV-Schutz mit einem Cut bei 360 Nanometern“, erläutert Florian Gisch, Geschäftsführer von Wetzlich Optik, die Parameter der Glasoptionen. Hier muss also ein weiterer UV-Schutz aus der Einfärbung kommen. Er ergänzt: „Polycarbonat zum Beispiel bietet bereits als weißes Glas einen UV-Schutz bis 380 Nanometer.“
Trivex, eine weitere Glasoption aus Polyurethan, hat guten UV-Schutz ebenfalls bereits im Material, aber einen niedrigeren Brechungsindex als Polycarbonat. Es ist also leichter, aber bei gleicher Sehstärke müssen optische Gläser dicker geschliffen sein, das gleicht sich zuweilen aus. Triacetat-Cellulose (TAC) schließlich ist sehr leicht, klar, und die Gläser sollen sich besonders gut polarisieren lassen, sie sind allerdings weniger kratzfest. Gläser aus allen diesen Kunststoffen sind sehr robust und brechen das Licht gut, sind aber nicht kratzfest.
Das Material ist auch empfindlich bei Salz und mag obendrein keine Lösungsmittel, die häufig in Sonnencremes enthalten sind. Für die Pflege aller Gläser raten Optiker zum Mikrofasertuch, das oft und ohne Weichspüler gewaschen werden sollte. Sie empfehlen auch kaltes Wasser mit Spülmittel, frottiert wird am besten mit einem Baumwolltuch. Feuchte Brillenputztücher oder Reinigungssprays? Lieber nicht, sagen die Fachleute.
Die Gläser müssen also Strahlung teils verringern, teils blocken. 50 Prozent des Sonnenlichts sind sichtbar, hier hilft die Tönung, 44 Prozent sind Infrarotstrahlung, also Wärme. „Ich kenne niemanden, der durch natürliche Infrarotstrahlung erblindet ist, aber es steht außer Frage, dass eine lange Erhitzung des Auges nicht zu dessen Langlebigkeit beiträgt“, und tatsächlich gibt’s das auch, Beschichtungen, die vor Infrarotstrahlung abschirmen, sagt Optiker Florian Gisch.
Lediglich sechs Prozent beträgt der UV-Anteil am anderen Ende des Lichtspektrums, dieser energiereichste Teil kommt aber mit Wumms. Es gibt eine Euronorm, die Din EN Iso 12312. Gläser oder Brille müssen seit 1995 jener Norm entsprechen und weisen das dann mit einem CE-Zeichen aus. Die Norm verlangt einen vollständigen UV-Blocker, aber lediglich bis 380 Nanometer Wellenlänge. Das betrifft den UV-A-Bereich, aber eben nicht den gesamten. UV-B-Strahlung filtern alle normgerechten Sonnenbrillen, und UV-C-Strahlung schirmt bereits die Atmosphäre ab. Aber da bleibt eine Lücke.
Einen Strahlungsschutz bis zum Wert 400 anstatt bis nur zu 380 Nanometern, das markiert den Übergang von ultravioletter Strahlung zu sichtbarem Licht, empfiehlt Cornelia Baldermann aus dem Bundesamt, weil aufgrund von Messunsicherheiten nach Norm gefertigte Sonnenbrillen UV-Strahlung auch einmal bis nur 370 Nanometer ausfiltern können. „Wir empfehlen daher Sonnenbrillen mit der Kennzeichnung UV400“, sagt sie. Die ergaben bei Stichproben gute Ergebnisse, aber „teure wie billige Brillen ohne UV400-Kennzeichnung filterten die UV-Strahlung in unserem ungenormten Test oftmals nur bis 380 Nanometer oder sogar nur bis 370 Nanometer aus“.
Das Label UV400 ist nichts wert. Es gibt keine Definition, Überprüfung oder wenigstens eine Selbstverpflichtung. Der Zentralverband der Optiker vermittelt uns dazu an die Optikerin Katja Grimme, sie verkauft Sportbrillen: „Da die kurzwellige Strahlung als schädigend für das Auge angesehen wird, sollen Schutzgläser mit UV400 sicherer sein“, meint sie, „dies ist aufgrund des marginalen Unterschiedes jedoch fraglich.“
Fürs CE-Zeichen geben Hersteller lediglich ein Exemplar zum Prüfen. Darüber hinaus: Fälschen ist simpel. „Wir sehen häufig günstige Imitate von Markenbrillen, wie sie auf Märkten außerhalb der Europäischen Union verkauft werden“, sagt Katja Grimme, „durch Verarbeitung, Logos, Material und Modelle außerhalb der Kollektion lassen sich Rückschlüsse auf Fälschungen ziehen, die haben in der Regel keinen UV-Schutz.“ Ein Tipp dazu: Bei manchen Optikern stehen im Labor oder auf dem Tresen UV-Tester, die ein Spektrum bis 400 Nanometer abdecken, die Anzeige muss bei einer guten Brille auf null Prozent sinken.
Immerhin bei Tönung und Farbe sind sich die Fachleute einig. Für Sonnenbrillen gibt es fünf Klassen, Klasse null entspricht den Tönungen bis 20 Prozent. Auch Brillen der Klassen eins und zwei eignen sich nur für Schatten und haben Tönungen zwischen 20 und 82 Prozent. Klasse drei bezeichnet die Tönungen zwischen 82 und 92 Prozent, Klasse vier reicht bis 97 Prozent Tönung, Gletscherbrillen also. Klasse drei und vier, das passt an Bord. Als Tönungsfarbe sind Braun und Grau gut fürs Segeln geeignet.
Ein Gelbfilter blendet zwar blaue Farben aus, verbessert aber den Kontrast. Wasser spiegelt, ein senkrechter Polarisationsfilter löscht die Spiegelungen gegen Aufpreis. Der Nachteil: LC-Displays vom Plotter oder Instrumenten sind etwas schwerer abzulesen.
Auch ums Gestell herum erreicht Sonnenlicht das Auge, als Streulicht. Am besten schirmen gecurvte Gläser ab. Diese Gestelle verlaufen mit einer Biegung um den Kopf. Mit Kurvenbrillen bleibt man außerdem weniger an Reling, Großschot oder Wanten hängen, aber sie beschlagen eher. Wer diesen Harley-Biker-Stil überhaupt nicht mag, findet Gestelle für Rennradler oder Brillen mit breitem Bügel. Als Alternative: Schirmmütze oder breitkrempiger Sonnenhut.
Wer beim Kauf auf die beschriebenen Punkte achtet, fährt sicher und gut. Sicherlich werden Aspekte wie Mode und persönlicher Geschmack bei der Kaufentscheidung eine große Rolle spielen. Die Auswahl ist glücklicherweise groß und der Kunde nicht auf Anbieter aus dem Wassersportfach beschränkt. So bieten Hersteller besonders aus dem Rad-, Berg- und Skisport gute und auch für den Einsatz an Bord taugliche Produkte in großer Vielfalt an; hier sollte jeder fündig werden.
Schwieriger wird es jedoch für 67 Prozent der Menschen über 16 Jahren und 91 Prozent über 60: Brillenträger. Wer eine optische Sonnenbrille möchte, muss Modell und Gläser auswählen, zuvor aber den Optiker. Kann der mit folgenden Werten etwas anfangen? Das ist zunächst die Pupillendistanz (PD), die ist auch für jede Alltagsbrille notwendig. Dann ist die Vorneigung (VN) der Fassung entscheidend und der Hornhautscheitelabstand (HSA), wie schräg sitzen die Gläser also, und wie weit sind sie geradeaus von der Pupille entfernt?
Gerade für Segelbrillen bietet sich die Kurven-Bauform an, sie verringert das Streulicht, siehe oben. Das ergibt andere Korrektion als für eine Alltagsbrille. Die Werte für solche Fassungen sind der Fassungsscheibenwinkel (FSW) sowie die Glaskurve oder Basiskurve (BC), die sind auch ohne den Träger zu messen. Optiker, die mit diesen Werten kreativ umgehen, sind schon mal gut, weil hilfreich. Der gewöhnliche Brillenfachmann reicht da oft leider nicht aus. Der Experte für die gewöhnliche Gleitsichtbrille kennt sich nicht unbedingt mit optischen Sportbrillen aus. „Die Leute kommen tatsächlich aus größerer Entfernung zu uns nach Bielefeld“, erläutert Jens Heymer (www.sport-brille.de) den speziellen Bedarf für Sportsonnenbrillen, „ich empfehle aber auch ein paar Kolleginnen und Kollegen über Deutschland verteilt, die beraten ebenfalls sehr gut.“
Eine zweite Möglichkeit ist, den Optiker mit Fach- oder Fangfragen von oben eigenständig auf die Linse zu fühlen. So eine Suche lässt sich zum Beispiel auf der Webseite von www.sehen.de einschränken, dort ein Häkchen bei „Sportbrillen“ setzen. Vor Ort kann die Frage helfen, ob eine vorhandene Sonnenbrille einmal ausgemessen werden kann. Messgeräte wie das „Opti-Scan“ ermitteln das UV-Licht zwischen 320 und 400 Nanometern und auch die Tönung.
Wer weder reisen noch suchen mag, kann auf einen besonderen Service zurückgreifen. Die R & F Sportbrillen GmbH in Berlin bietet speziell für Segler, Radfahrer und Wanderer Sonnenbrillen verschiedener Markenhersteller mit optischer Korrektur an (www.die-sportbrillen-shop.de). Zunächst sind die Messdaten der Alltagsbrille in ein Anfrage-Formular einzutragen. „Wir überprüfen anhand der Daten die Machbarkeit“, so der Anbieter. Wer eine Bestellung auslöst, bekommt eine Messbrille mit Kamera nach Hause geschickt und eine Anleitung zum Fotografieren. „Diese Bilder sind die Grundlage für die Berechnung der Gläser“, berichtet Geschäftsführer Frank Immervoll.
Etwa zwei bis drei Wochen später schickt sein Betrieb die Brille, mit sechswöchiger „Verträglichkeitsgarantie“. Soweit die Unverträglichkeit nicht auf verkehrten Eingangswerten beruht, können die Kunden Brille oder optischen Clip zurückgeben, in mehr als 99 Prozent der Fälle passe die Brille aber. Solche angepassten optischen Sonnenbrillen kosten knapp 300 bis 900 Euro.
Für solche optischen Sonnenbrillen gibt es mehrere Bauarten. Zum einen sind das Vorsatzverglasungen, die vor die Alltagsbrille geschoben werden. Sehr klassische Formen mit Metallclip können auf den optischen Gläsern kratzen, moderne Modelle schirmen zusätzlich seitlich ab. Für den Bordgebrauch bieten sich vorkonfektionierte mit optischen Sehfeldern an, die zumindest die Lesebrille bei gleicher Dioptrinverteilung auf beiden Augen ersetzen können.
Eine weitere Lösung für Brillenträger sind phototrope Gläser, die sich selbst abdunkeln. Diese selbsttönenden Gläser reagieren binnen einer halben Minute auf UV-Strahlung. Bis zu 92 Prozent soll die Abdunklung mancher Gläser reichen. So wird die Alltagsbrille zur Sonnenbrille. Im Dunkeln bleibt eine Resttönung, das muss man mögen. Für einen unserer kontaktierten Optiker wäre so eine Brille aber erste Wahl.
Es gibt weitere Möglichkeiten für Brillenträger: System-Sonnenbrillen verfügen innen über eine Halterung für den optischen Einsatz oder Clip. Ändert sich die Sehstärke, muss nur ein neu bestückter Clip her. Hat die eigentliche Sonnenbrille ein Scheiben-Wechselsystem, dann funktioniert das weiterhin. Aber es gibt auch Nachteile. Das Sehfeld der kleinen Clips ist geringer, die Belüftung zwischen Clip und Brille ist nicht so gut, und manche stoßen mit ihren Wimpern an die Clip-Verglasung, die ja recht nah an der Pupille sitzt. Zum Putzen muss der Clip raus. Das System ist aber preiswert und klappt auch mit hohen Dioptrien. Julbo, Swiss Eye, Bliz oder Demon haben solche Clips im Programm.
Für Brillenträger ist somit die Direktverglasung oft erste Wahl, aber auch die teuerste. Manche Hersteller von Sonnenbrillen bieten die Gläser an, bei anderen werden die bisherigen Gläser herausgenommen und eben fremde optische Gläser eingesetzt. Gerade bei gecurvten Gläsern, die nicht nur zylindrisch sind, sondern kugelig, ist bei einer solchen Auswahl und Anpassung Optiker-Erfahrung notwendig. „Wenn der Bedenken hat, dann hat er keine Ahnung“, das hörten wir selbstbewusst von einem Sportoptiker. Auch: „Die Optiker der Filialisten sind für die Anpassung einer optische Sportsonnenbrille oft nicht ausgebildet“.
Sonderfall der Direktverglasung sind getönte Gläser, die einzeln geklippt sind in einem ansonsten glaslosen Rahmen. Somit kann auch die Tönung variieren. Eingeklebte optische Gläser sind dagegen innen an den getönten Gläsern aufgedoppelt. Bei diesen beiden Varianten geht das Putzen einfacher, die Belüftung ist besser. Sehr gut bewährt hat sich in vielen Fällen die Kombination von Kontaktlinsen mit konventionellen Sonnenbrillen. Dann hilft die Brille zudem, den Wind abzuschirmen, der gerade Kontaktlinsen-Träger oft stört. Und es steht die riesige Auswahl an handelsüblichen Sonnenbrillen zur Verfügung, die naturgemäß weniger ins Budget gehen.
Eine gute Brille, so lautet eine oft gehörte Regel, spüre man gar nicht. Tatsächlich darf sie nicht drücken, sollte aber auch nicht besonders lose sitzen. Das gilt für alle Sonnenbrillen, optische und brechungsfreie. Beim Blick durch die Gläser sollte nichts verzerrt zu sehen sein, bestenfalls ist die Fassung aus gummigleichem Kunststoff hergestellt, der zurückfedert.
Lifelines lohnen für die oft teuren und vor allem notwendigen Stücke: entweder als straffes Kopfband oder lose um den Nacken herum. Auch ein Clip, wie bei Caps üblich, kann gute Dienste leisten. Manche Neoprenbänder sind nicht nur besonders weich, sondern dienen auch als Brillen-Schwimmweste. Im Fall also ein Brille-über-Bord-Manöver, und der Törn könnte gerettet sein, die Bordkasse wird geschont. Wobei – und das gilt auch für schwimmfähige Winschkurbeln – der Verlust eher bei mehr bis viel Wind geschehen dürfte. Und dann das Manöver schwierig wird und mehr Schaden als Nutzen verursachen könnte.
Augenoptiker Jens Heymer: Neben dem Schutz vor dem sichtbaren Sonnenlicht sind der Schutz vor schädlicher Strahlung, Zugluft, Dreck sowie die Wirkung der Gläserfarbe wichtige Kriterien. Ebenso eine gute Beratung durch den geschulten Augenoptiker.
Jedes vollpolarisierende Brillenglas ist mindestens 50 Prozent grau oder dunkler. Oft auch dunkelbraun oder graugrün. Diese Gläser sind für den Einsatz bei Sonnenschein gemacht, und sie blocken die Wasser-Spiegelung, die uninformativ und störend ist. Das Blocken kann aber auch dazu führen, dass Displays von Navigationsgeräten oder Handys nicht mehr gut ablesbar sind.
Acrylglas findet keine Verwendung. Polycarbonat ist ein transparenter Kunststoff, der deutlich bruchfester als normales Fensterglas ist. Dabei ist er recht preisgünstig und schlagzäh. Für optische Brillengläser werden Kunststoffe wie CR39 oder Trivex verwendet. Trivex ist ein nahezu unzerbrechlicher Kunststoff, der mit Reinheit und Beständigkeit punktet.
Windschutz, UV-Schutz, Sonnenschutz, bequemer Sitz und eine Sicherung gegen Verlust der Brille. Optional mit Polarisation.
Bei jeder Sonnenbrille, die in Deutschland legal verkauft wird, dokumentiert ein CE-Zeichen, dass sie bestens vor UV-Strahlen schützt.