Pascal Schürmann
· 25.07.2018
Auf dem Wasser ist die Haut der UV-Strahlung der Sonne noch stärker ausgeliefert als an Land. Ein Dermatologe erklärt, wie sich Segler effektiv schützen können
Meiden Sie die Mittagssonne (UV-B-Strahlung).
Verwenden Sie eine Sonnenschutzcreme, welche sowohl im UV-A- als auch im UV-B-Bereich mindestens "mittel" bis "hoch" wirksam ist (ab Schutzfaktor 25). Ideal: liposomale Lotionen wie Daylong ultra, extrem wasserfest und nicht schmierend.
Verwenden Sie stets eine ausreichende Dosis Creme. Der auf der Packung angegebene Schutzfaktor wird nur erreicht, wenn Sie den Sonnenschutz mit 2 Milligramm pro Quadratzentimeter zu schützender Hautfläche dosieren. Faustformel: jeweils gut zwei Fingerlängen aus der Tube für Gesicht-Hals-Kopf, jeden Arm, Dekolleté-Brust, Bauch, jeden Ober- und Unterschenkel, oberen und unteren Rücken.
Patienten mit heller Haut (Hauttyp 1–2), Segler in Mittelmeer oder tropischen Gewässern oder Personen mit Hautreaktionen und -erkrankungen, die durch UV-Strahlung/Sonnenlicht entstehen oder sich verschlechtern können, sollten einen "sehr hoch" schützenden, medizinischen Lichtschutz verwenden. Weitere Informationen unter anderem auf: www.uv-schutz.info. Solche Erkrankungen können sein: polymorphe Lichtdermatose, Mallorca-Akne, Lupus erythematodes, Hautkrebs oder Frühformen wie aktinische Keratosen.
Sonnencreme sollte täglich und auch bei bewölktem Himmel verwendet werden! Durch eine Wolkendecke gelangen noch 80 Prozent der UV-Strahlung. Im Schatten sind es noch 50 Prozent.
Sonnencreme mindestens 20 Minuten vor Sonnenexposition auftragen.
Auch häufig vernachlässigte Areale eincremen (z. B. Nacken, Ohren, unbehaarter Kopf, Handrücken). Und an die Lippen denken ("Segler-Krebs", s. YACHT 10/12). Das einzige Medizinprodukt mit nachgewiesener Wirksamkeit in der Prävention verschiedener Formen des hellen Hautkrebses ist Actinica.
Nachcremen. Beeinflusst durch körperliche Betätigung wie Baden, mechanische Reibung durch Kleidung oder Schwitzen, kann die Sonnenschutzfunktion nachlassen, und das Mittel muss erneuert werden.
Auch das gezielte Tragen von UV-beständigen Kleidungsstücken kann vor Sonnenstrahlung schützen.
Dr. Claas Ulrich ist Leiter des Hauttumorcentrums der Berliner Charité. Der international anerkannte Dermatologe ist seit seiner Ausbildungszeit in Kiel dem Segeln verbunden.