Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine werden weltweit die Vermögen von vielen Superreichen aus Russland eingefroren. Nun haben am vergangenen Samstag italienische Finanzbehörden mit der "A“ die größte private Segelyacht der Welt im Hafen von Triest an die Kette gelegt.
Möglich macht dies seit Anfang März eine Sanktionsliste der Europäischen Union. Weltweit spürt eine transatlantische Taskforce die Vermögen russischer Superreicher auf, neben Konten und Immobilien auch bewegliche Güter wie Flugzeuge und Yachten.
Die 143 Meter lange Yacht soll dem Oligarchen Andrei Igorewitsch Melnitschenko gehören. Nach Angaben von Crewmitgliedern befand sich die Superyacht in einer italienischen Werft, um einen Riggschaden an einem Baum zu beheben.
Der Dreimaster wurde in der Nobiskrug-Werft in Rendsburg gebaut. Beim Lloyd's Register ist er als „Motorjacht mit Segelunterstützung" registriert. Die "A" lief 2017 vom Stapel und soll damals rund 400 Millionen Euro gekostet haben. Heute wird ihr Wert auf rund 530 Millionen Euro geschätzt.
Melnitschenko selbst hält nicht damit hinterm Berg, dass ihm die Yacht gehört. Bei vielen anderen Superyachten sind die Eigentumsverhältnisse nebulöser. Unter den nach der "A" folgenden 19 größten Segelyachten der Welt (siehe Liste) galt einzig bei der „Black Pearl“ als sicher, dass sie einen russischen Eigner hatte: dem im letzten Jahr an Covid-19 verstorbenen Oligarchen Oleg Burlakov.
Um die „Black Pearl“ streiten nach Burlakovs Tod die Angehörigen. Sie liegt laut AIS aktuell in Montenegro. Das Balkanland gehört nicht der EU an, hat sich aber bereiterklärt, sich den Wirtschaftssanktionen der EU anzuschließen.
Die beiden oben verwendeten Bilder aus Wikipedia laufen unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=105266251 & https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=105266132