Etwas deplatziert wirkt die "Horizons" im Westhafen der gemütlichen Hansestadt Wismar schon. Zwischen den typischen Ostseeyachten sticht nicht nur das kräftige, mit Stufen gespickte Mastprofil hervor. Wo andere Schiffe Klampen haben, ragen armdicke Edelstahlpoller aus dem Teak – das ganze Boot scheint irgendwie überdimensioniert. Beim Anblick des massiven Geräts drängen sich automatisch Bilder vor das geistige Auge: Eisberge, einsame, windzerzauste Ankerplätze oder einfach nur die Weite des Ozeans. Genau dorthin soll die Reise auch gehen.
Der ehemalige Bauunternehmer aus Brake an der Weser hat Großes vor: Zweimal einhand um die Erde, ohne zwischendurch Land zu betreten, "sail2horizons" nennt er sein Projekt.
Um als ob ihm die zweifache Erdumrundung nicht ehrgeizig genug wäre, will er nach der ersten Umsegelung ("mit dem Wind, zum Aufwärmen", wie er flapsig meint) gegen die vorherrschenden Winde eine zweite Runde drehen.
Für ein derart waghalsiges Vorhaben braucht es natürlich ein spezielles Boot. Lüchtenborg hat sich für eine bereits 23 Jahre alte Aluminiumyacht aus der Feder von Host Glacer entschieden.
Wie die massive Expeditionsyacht segelt und was an dem Gebrauchtboot optimiert werden musste, lesen Sie im aktuellen Heft, ab 10.6. am Kiosk.