Meterweise Überhänge, cremefarbendes Deck, ein kleiner Aufbau, dahinter eine große Plicht: Die von Alexander Berg gezeichnete Scangaard 26 ist ein Retroklassiker, wie er im Buche steht. Wie konsequent klassisch, das zeigt sich erst unter der Wasserlinie, denn dort trägt das Schiff einen ausgewachsenen Langkiel mit sich herum. Doch überall dort, wo es kaum auffällt, ist die Scangaard ein Kind der Neuzeit. Selbstlenzende Plicht, Einbaudiesel, Selbstwendefock – wer mit ihr unterwegs ist, erlebt Klassikersegeln light.
Offenbar hat die Werft damit wieder eine Marktlücke getroffen, denn noch bevor die Baunummer 1 zum erstmalig schwamm, waren die ersten vier Baunummern bereits vergeben. Auch die YACHT war schon an Bord, den Exklusivtest finden Sie in Ausgabe 21. Bei leichtem Wind zeigte das Retrodesign ein überraschend lebendiges Segelverhalten und eine durchweg hochwertige Verarbeitung von GFK und Holz, wie sie einem solchen Möbelstück angemessen ist. Dabei ist die Scangaard nicht einmal wirklich teuer. Mit einem Preis von knapp 60.000 Euro liegt sie genau mittig zwischen dem Folkeboot und der Saffier SC 8m. Eine Schnittmenge, die auch auf das Boot zutriff, das sich auf diese Weise in dem engen Marktsegment tatsächlich noch eine eigene kleine Nische schafft.