Große Zahlen für die YACHT, dennoch: Träumen ist ja durchaus erlaubt. Wer sich also über die Oberliga des Serienyachtbaus informieren möchte: voilà.
21,80 Meter lang und dabei gut 44 Tonnen schwer. 1700 Liter Diesel und 1600 Liter Wasser. Waschmaschine, Trockner, natürlich ein Generator, Lithium-Ionen-Akkus, zwei Kühlschränke, Hydraulik für das Achterstag, den Kicker und die Öffnung der Badeplattform und eine recht komfortable Crew-Kabine im Bug. Das alles ist Serie.
Doch auch zum Thema Segeln haben sich die Werft und Konstrukteur Georg Nissen Gedanken gemacht. So sind das wegnehmbare Kevlar-Kutterstag zusammen mit den zugehörigen Backstagen ebenso Standard wie versenkbare Decksaugen für Spi- oder Gennaker-Equipment, Rodrigg, die Tücher von North und Decksbeschläge von Ronstan, Reckmann und Lewmar. Das alles lässt vermuten, dass das Schiff auch auf See funktioniert. Die genetischen Anlagen jedenfalls stimmen: Die Tests der kleineren (45, 50, 57 und 62 Fuß) Contests belegen das eindrücklich.
Natürlich stehen im Prospekt der 72 CS einige Layoutvarianten. Sie sind allerdings von den Innendesignern Wetzels&Brown aus Amsterdam eher als Anregung gedacht. Mehr ein: „So könnte es aussehen". Denn: Soll das Schiff unter Deck ein komplett anderes Layout erhalten, wird der Abschluss daran nicht scheitern. Semi-Custom ist das nicht mehr, eher „Three-Quarter-Custom". Die Baunummer 1 wird in Eiche ausgebaut. Teak geht natürlich auch. Oder was auch immer. Gleiches gilt für die Polster, die Kajütaufteilung oder sogar die Stehhöhe. So hat die Werft unlängst für einen besonders groß gewachsenen Eigner einer 57 CS die Kopffreiheit durchgängig auf über 2,05 Meter erhöht. Weil es geht.
Zugegeben: Für Ostsee oder IJsselmeer ist die 72 CS nicht so sehr geeignet. Der Hafen von Schleimünde oder der Sixhaven in Amsterdam würde sicher auch der professionellen Crew die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Hier geht es um andere Dimensionen: Der 55 Kilogramm schwere Anker gräbt sich in der Karibik in den Sand, oder in Porto Cervo wird pro Nacht allein als Liegegeld fällig, womit viele Eigner eine ganze Saison monetär bestreiten könnten. Wer sich daran stört, ist hier verkehrt. Und schließlich: Träumen muss ja erlaubt bleiben. Apropos: Den Preis gibt es bei der Werft auf Anfrage.