
YACHT/B. Kolthof Breit, leicht, stark. Zwei Mann Crew braucht es mindestens, fünf haben bei Regatten aber auch genug zu tun
Werftchef Zoltan Mezey versucht nicht einmal, die singuläre Ausrichtung zu relativieren. Er bekennt sich vielmehr offen dazu: "Die Flaar M37 ist nur für einen Zweck entstanden: bei Langstreckenrennen auf Binnenseen schnellste Einrumpfyacht unter 40 Fuß zu sein." Einsatzzweck der ungemein flachen, breiten und in Ferrari-Rot lackierten Kohlefaseryacht sind Regatten wie das Blaue Band vom Balaton, die Centomiglia am Gardasee oder die Bodensee-Rundum. Dort haben in den neunziger und frühen 2000er-Jahren die Liberas dominiert – fragile Einzelbauten mit gewaltigen Auslegern und großen Crews, von denen acht, neun im Trapez standen. Es war eine gleichermaßen verrückte wie faszinierende Klasse, die finanziell und logistisch immens hohe Einsätze erforderte. Dann aber verlagerte sich das Interesse auf schnelle Katamarane und Tris, die fortan die Binnenszene dominierten.
Die Flaar ist der Versuch, dem eine erschwingliche Alternative entgegenzusetzen: in Kleinserie gefertigt, mit einfacherer Bedienung, für kleinere Mannschaften und mit deutlich vereinfachtem Betriebsaufwand. Tatsächlich lässt sich die M37 in wenigen Stunden abriggen und um 45 Grad in der Längsachse gekippt auf einem Straßentrailer transportieren.