Er ist unterwegs. Kurz nach 18.00 Uhr kam die SMS aufs Handy: "Laufe jetzt aus." Der Hamburger Jan Hamester ist zu seiner Einhand-nonstop-Weltumsegelung gestartet. Erst kurz vor dem Ablegen wurde ihm offenbar so richtig bewusst, worauf er sich einlassen will. "Heute Vormittag habe ich gedacht: So, jetzt gehst du zum letzten Mal Duschen für mindestens 120 Tage. Jetzt bin ich schon ganz schön aufgeregt", sagte er noch heute Vormittag gegenüber YACHT online.
Abfahrt von Jan Hamester in Brest
Eigentlich war die Wunschzeit für den Start 13.02 Uhr, wie bei der Vendée Globe, seinem nächsten großen Traum. Doch "es war noch viel zu viel zu tun", so Hamester kurz vor dem Start. Auf jeden Fall hatte er noch bei Tageslicht losfahren wollen, aber auch das hat offenbar nicht geklappt. Egal, auf geht's!
Die Wochen seit dem großen Abschied in Hamburg vergingen rasend schnell. Nach einer sehr ruppigen Überführung nach Brest gab es am Boot alle Hände voll zu tun. "Am meisten Zeit hat mich das Verstauen des Proviantes gekostet. Ich hatte mir gar nicht vorstellen können, was es bedeutet, Ausrüstung für 150 Tage unterzubringen", so Hamester. Allein 20 Kisten à 12 Kilogramm Verpflegung gehörten dazu, wie auch zehn Kisten mit Ausrüstung, mit Ersatzteilen, Epoxid.
"Ich musste auch Hunderte Geschenkkartons aufmachen und sichten, die mir die Fans geschickt hatten. Hat mich aber trotzdem sehr gefreut."
Auch am Boot selbst gab es noch einiges zu tun. So wurden vier zusätzliche Batterien installiert sowie viele Kleinigkeiten geprüft oder ersetzt.
Für die erste Phase seines Törns hat Hamester eine gute Wetterprognose. Nordostwind. "Ich müsste auf direktem Weg bis zum Äquator kommen, alle Kanareninseln an Backbord lassen, dann sehen wir weiter."
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