SeemannschaftDas Vorsegel richtig trimmen

Lars Bolle

 · 21.05.2013

Seemannschaft: Das Vorsegel richtig trimmenFoto: YACHT/L. Bolle
Illustrationen erklären die Auswirkungen der Trimmmöglichkeiten anschaulich

Der richtige Trimm der Genua ist noch wichtiger als der des Großsegels. Welche Möglichkeiten es dabei gibt, wird im zweiten Teil erklärt

Das Vorsegel – die Fock oder Genua – ist bei Kursen hoch am Wind der eigentliche Antrieb einer Yacht. Quasi die Tragfläche, die den nötigen Druckunterschied aufbaut und für Vortrieb sorgt. Das liegt einerseits am günstigeren Anstellwinkel gegenüber dem Großsegel, zum anderen am Zusammenspiel beider Profile. Das Großsegel wirkt wie die Trimmklappe an der Tragfläche, mit ihm lässt sich die Umströmung des Vorsegels vor allem beeinflussen, es trägt selbst wesentlich weniger zum Vortrieb bei. Einfach ausgedrückt, schaufelt das Groß Luft, die eigentlich in Luv der Genua vorbeiströmen würde, um deren Vorliek nach Lee, was den Unterdruck dort zusätzlich erhöht. Deshalb ist ein richtiger Trimm der Genua noch wichtiger als beim Großsegel.

Fehleinstellungen können nicht nur sehr viel Geschwindigkeit kosten, sondern das Segeln deutlich erschweren. Besonders auf Amwind-Kursen, aber auch raumschots kann ein richtig eingestelltes Vorsegel die Bewegungen der Yacht beruhigen, insbesondere die Krängung und die Luvgierigkeit vermindern. Erstgenanntes ist ein deutlicher Komfortgewinn für die Crew, der zweite Aspekt schont den Arm des Steuermanns oder die Mechanik des Autopiloten. Doch obwohl der Vorsegeltrimm so wich­tig ist, lässt sich die Genua meist schwieriger einstellen als das Großsegel.

Welche Möglichkeiten Sie dabei haben, erklärt Teil II der großen Trimm-Serie – jetzt in der neuen YACHT, Heft 12/2013.