Als "Sylt des Ostens" wird Hiddensee oft bezeichnet. Der Vergleich beider Inseln offenbart tatsächlich einige Gemeinsamkeiten. Da wäre zunächst der Strand. Während Sylt für den seinen an der Nordsee berühmt ist, gehört der von Hiddensee wohl zu den schönsten der Ostsee; das seichte Wasser, bei Ostwinden glasklar, dazu die weiße Färbung des Sandes und seine Feinkörnigkeit sind einmalig. Dazu die Lage: Hiddensee, quasi der Wellenbrecher Rügens gegen Westwinde, erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung. Der Strand liegt also auf der Westseite, womit ein Naturschauspiel garantiert ist: Sonnenuntergänge – mindestens so schön wie die auf Sylt.
Und ähnlich wie auf Sylt gibt es auf Hiddensee mit dem Dornbusch eine bewaldete Erhebung samt ins Meer abfallender Steilküste, und zwar im Norden der Insel. Dort ragt zudem der gleichnamige Leuchtturm in den Himmel, das Wahrzeichen der Insel.
Einen großen Unterschied jedoch gibt es: Hiddensee ist so gut wie autofrei. Die wenigen motorisierten Vehikel gehören meist ansässigen Betrieben oder Behörden, oder sie dienen dem Nahverkehr. Sie sind zudem in der Mehrzahl elektrifiziert, wie der kleine Inselbus, der zwischen Neuendorf und Kloster verkehrt. Private Statussymbole auf vier Rädern sind von Hiddensee verbannt; gerade einmal zwei Pferdestärken reichen zur Fortbewegung. Diese sind vor Kutschen gespannt, welche den Löwenanteil der Personen- und Touristentransporte bewältigen.
Der Weg nach Hiddensee ist allerdings nicht ganz einfach. Die Ansteuerung der vier Inselhäfen Kloster und Vitte sowie Lange Ort und Neuendorf hat es in sich.