
Gemeente Amsterdam Noch grüne Wiese, bald die südliche Seite der Brücke: Java Eiland
Tunnels und Fähren waren bislang Mittel der Wahl, wenn es darum ging, den Noordzeekanal, der im Stadtgebiet der Metropole IJ heißt, zu queren. Keine Beschränkung der Durchfahrtshöhe sollte es geben, wegen des wichtigen Seehafens in Amsterdam, für dessen Anbindung in IJmuiden derzeit die größte Schleuse der Welt gebaut wird, für das Kreuzfahrtterminal neben dem Hauptbahnhof, an dem regelmäßig große Einheiten anlegen, und nicht zuletzt wegen der Staande Mastroute, die dort hindurch führt. Letztere ermöglicht es, die Niederlande komplett auf Binnengewässern von der Ems bis an die Westerschelde zu durchqueren.
Nun also eine Fußgängerbrücke. Sie soll vom Java-Eiland östlich des Hauptbahnhofs an der Südseite in etwa zum Gelände des Segelclubs Aeolus, östlich des Sixhaven im Norden gelegen, führen. Die Brücke ist Teil des Plans, den sich entwickelnden Norden mit dem Zentrum der Stadt besser zu verbinden. Die heute genutzten Fährverbindungen sind an ihre Kapazitätsgrenze gelangt. Auch die im nächsten Jahr eröffnende Metro, die Noord-Zuid-Lijn, dürfte keine ausreichende Besserung bringen.
Nicht jeder ist mit der Brücke einverstanden, so hat sich bereits eine Bürgerinitiative gegründet, um den Bau noch zu verhindern. Auch der Rijkswaterstaat, die oberste Wasserbehörde, findet den Plan nicht glücklich und schreibt einige Mindestanforderungen vor: So muss der feste Teil mindestens 160 Meter breit und 11,35 Meter hoch sein. Der bewegliche Teil an der Nordseite muss eine Breite von 35 Metern erhalten. Die Bedienungszeiten müssen an die der Schellingwouderbrug bei den Oranjesluizen angepasst werden. Amsterdam Marina, der Sixhaven und auch Ijmuiden werden also vom IJsselmeer aus schlechter erreichbar.
Am 23. Janaur beginnt eine Einspruchsfrist, nach Plänen der Gemeinde soll jedoch bereits in diesem Jahr mit den Vorbereitungen zum Bau begonnen werden. Erst dann wird endgültig festgelegt werden, wo und wie die Brücke entsteht.