Tatjana Pokorny
· 26.08.2020
Kino-Premiere ist heute! Zwei F50-Katamarane und ausgewählte Segler aus dem SailGP rasen in Christopher Nolans Scifi-Blockbuster über die Leinwand
Die Schauspieler des Spionagethrillers "Tenet" zählen zu den Größen ihrer Branche: Im von Regisseur Christopher Nolan in Szene gesetzten Science-Fiction-Film "Tenet" spielen bekannte Stars wie John David Washington, Robert Pattison, Elizabeth Debicki, Michael Caine und Kenneth Branagh mit. Aber auch zwei rasend schnelle Katamarane des SailGP-Typs F50 und eine Reihe namhafter Segler, darunter Olympiasieger und SailGP-Premierensieger Tom Slingsby und der amerikanische Steuermann Rome Kirby. Weil das Manuskript eine actiongeladene Segelszene vorsah, rückten die imposanten Rennmaschinen ins Visier der Filmleute. Die Szenen wurden 2019 im Anschluss an den Cowes SailGP vor der Isle of Wight gedreht. Dafür erhielten die Boote einen neuen Look und wurden mit aktiven Seglern aus der Profiserie besetzt.
Die Aufnahmen in England, einem von sieben "Tenet"-Drehorten rund um die Welt, dauerten damals eine Woche. Zu sehen sein werden im Film dramatische Duellbilder zwischen einem weißen und einem blauen Katamaran im Solent. Während die Story selbst lange geheimgehalten wurde, arbeitete die Filmcrew damals intensiv mit den Seglern an packenden Impressionen, auf die Christopher Nolan selbst großen Wert legte. Der britisch-amerikanische Regisseur, Drehbuchautor und Produzent erlangte große Bekanntheit durch seine Neuinterpretation der Comicfigur Batman in der Trilogie "Batman Begins", "The Dark Knight" und "The Dark Knight Rises". Bekannt sind auch seine Produktionen "Inception", "Interstellar" oder "Dunkirk".
Auch die SailGP-Rennmaschinen sind ein paar Sekunden lang zu sehen…
"Als wir davon hörten, dass der SailGP Teil eines Hollywood-Films sein wird, wollte jeder dabei sein", erinnert sich der 35-jährige Laser-Olympiasieger Tom Slingsby. Der 2010 zum Weltsegler des Jahres gewählte Australier hatte 2013 mit Larry Ellisons Oracle Team USA den America's Cup gewonnen und 2017 vor Bermuda gegen das Emirates Team New Zealand wieder verloren. Anschließend ging Slingsbys Stern in der von Sir Russell Coutts und Larry Ellison gegründeten neuen Profiserie SailGP auf. "Es ist eine dieser Geschichten, von denen du hörst und sie cool findest, aber nicht glaubst, dass sie jemals wahr werden. Es war aufregend, einen kleinen Einblick in Hollwood zu bekommen, und es hat Spaß gemacht, bei diesem Projekt dabei zu sein. Ich kann es kaum erwarten, den Film zu sehen", sagt Slingsby. Bislang haben die Segler nicht über das Projekt sprechen dürfen. Nun aber ist Premierentag: der 26. August. Seit heute ist der Streifen auch in deutschen Kinos zu sehen.
Tom Slingsby schwärmt: "Das Beste ist für mich die Tatsache, dass die Menschen erstmals die F50er im vollen Flugmodus auf der großen Leinwand sehen können. Das wird dem SailGP ein ganz neues Publikum bringen. Hoffentlich wird der Film auch die Wahrnehmung der Leute unserem Sport gegenüber verändern, und sie kommen, um uns in der Realität zu sehen. Das echte Segeln ist so gut wie jeder Hollywood-Film." In der auch selbst mit großem Aufwand in Szene gesetzten Profiserie SailGP treten Nationenteams aus aller Welt im Kampf um ein Saisonpreisgeld von einer Million US-Dollar gegeneinander an. Dennoch hat die Hollywood-Produktion die Art der Darstellung des Segel-Actionsports noch einmal auf ein neues Niveau gehoben. Beim Dreh wurden mehrere Helikopter, Begleitboote, Hightech-Kameraboote, Imax-Kameras, ein großes Produktionsteam und Stylisten eingesetzt. Sir Russell Coutts bezeichnete die gelungene Werbeaktion für den SailGP als "Privileg".
Auf dem Wasser wird die Serie 2021 im April vor San Francisco und im Juni vor New York fortgesetzt. Sir Ben Ainslie hatte die erste und einzige Regatta in diesem Jahr kurz nach seinem Neueinstieg mit dem Ineos Team UK gewonnen, bevor die Corona-Pandemie auch dem SailGP einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Im kommenden Jahr geht es nach den amerikanischen Gipfeltreffen zum Saisonauftakt in England, Dänemark, Frankreich und Spanien weiter. Die Liga plant mit sieben bis neun Einsätzen in ihrer verschobenen zweiten Saison.