Nach dem heutigen Interview mit Mark Towell, in dem der verantwortliche Skipper erstmals detailliert über die tragische Kollision zwischen seiner blauen Rennyacht und einem am Rennen unbeteiligten Boot am 20. Januar spricht, haben die Organisatoren des Volvo Ocean Race einen Report angekündigt, der sich mit dem Hochseesegeln bei Nacht in Revieren mit hoher Verkehrsdichte auseinandersetzen und mögliche Wege zur Risikominimierung aufzeigen soll.

Ainhoa Sanchez/VOR Sicherheitsexperte Chris Oxenbould wird den Vorsitz der Untersuchungsgruppe übernehmen
Den Report soll ein unabhängiges Experten-Team (IRT) erstellen, dem Konteradmiral Chris Oxenbould vorsitzen wird. Oxenbould ist ein ehemaliger Leiter der australischen Marine, erfahrener Seesegler und Ex-Vorsitzender des Sicherheitskomitees. Dem Untersuchungskomitee gehört auch der renommierte Navigator Stan Honey an, der das Volvo Ocean Race 2005/06 mit ABN Amro One gewonnen hatte. Dazu kommt mit Chuck Hawley der frühere Vorsitzende des Komitees U.S. Sailing Safety at Sea.
Das IRT wird sich mit allen Bereichen des Segelns mit einem Volvo Ocean 65 oder ähnlichen Yachten bei Nacht in verkehrsdichten Gewässern befassen und die Erfahrungen von den letzten Auflagen des Volvo Ocean Race in die Untersuchung einbeziehen. Angekündigt haben die Volvo-Ocean-Race-Organisatoren, dass sie alle Untersuchungsergebnisse anschließend veröffentlichen wollen, die von Interesse für die weltweite Segelgemeinschaft sein können. Das IRT will dem Volvo Ocean seine Ergebnisse im Juni vorlegen. Damit könnten Veröffentlichungen der Ergebnisse gerade noch rechtzeitig zum Finale des Rennens Ende Juni in Den Haag kommen.
Regattadirektor Phil Lawrence sagte: "Natürlich hat es viele Reaktionen auf diesen Vorfall in der Segelgemeinschaft gegeben. Aber Fakt ist, dass es Zeit kostet, eine verantwortungsbewusste Untersuchung durchzuführen, die aufzeigt, was zur Risikominimierung und Sicherheitserhöhung getan werden kann."