
Lars Wehrmann/DSBL Doppelsieg für den NRV: Die Hamburger gewannen die fünfte Erstliga-Regatta auf dem Bodensee vor Friedrichshafen und vorzeitig auch schon die Meisterschaft
In der Fußball-Bundesliga liegt der FC Bayern München nach sechs Spieltagen in Führung. Der Hamburger Sportverein dagegen rangiert mit nur zwei Punkten auf dem 18. und letzten Platz. Der wieder einmal ins Straucheln geratene Traditionsverein kann von den Erfolgen der Hamburger Segler nur träumen. Zum zweiten Mal in Folge hat der Norddeutsche Regatta Verein (NRV) die Vereinsmeisterschaft der deutschen Segelclubs gewonnen. Dieses Mal sogar noch deutlicher als im Gründungsjahr der noch jungen Deutschen Segel-Bundesliga. Das Heimspiel-Finale auf der Hamburger Außenalster vom 31. Oktober bis zum 2. November müssen die Hanseaten für ihre Meisterfeier gar nicht mehr abwarten. Ihr dritter Sieg bei der fünften von insgesamt sechs Liga-Regatten an diesem Wochenende auf dem Bodensee vor Friedrichshafen reichte bereits zur gelungenen Titelverteidigung.

Lars Wehrmann/DSBL Den Sieg im Heimatrevier um einen halben Punkt verpasst: der Württembergische Yacht-Club
Carsten Kemmling, David Heitzig, Florian Weser und Tim Stilkenbäumer stellten mit ihrem Sieg auf dem Bodensee sicher, dass die Meisterschale ein weiteres Jahr im neuen NRV-Clubhaus an der Alster bleiben kann. Platz zwei erkämpften auf dem Bodensee die Lokalmatadoren vom Württembergischen Yacht-Club (WYC) und dem Konstanzer Yacht-Club (KYC). Die WYC-Crew um Steuermann Max Rieger verpasste den Sieg zu Hause nach starkem Auftritt um nicht mehr als einen halben Punkt. In der Bundesliga-Tabelle ringen der Verein Seglerhaus am Wannsee (VSaW) und der Deutsche Touring Yacht-Club (DTYC) mit nur drei Punkten Differenz vor dem Saisonfinale um die Vizemeisterschaft.

Lars Wehrmann/DSBL Auch in der Zweiten Segel-Bundesliga ging es zur Sache, denn den ersten drei Vereinen nach dem Finale winkte der Direktaufstieg
Insgesamt 144 Seglerinnen und Segler aus 36 Clubs hatten Friedrichshafen am Wochenende parallel zur Interboot in den geschäftigsten Regattahafen der Republik verwandelt. In den teilweise sehr flauen Windbedingungen konnten 66 von 90 Wettfahrten ausgetragen werden. Dazu trugen auch die Zweitligisten bei, für die das Aufeinandertreffen vor Friedrichshafen bereits das Finale markierte. Der direkte Aufstieg gelang im Schlussspurt dem Wassersport-Verein Hemelingen (WVH), dem Segelklub Bayer Uerdingen (SKBUe) und dem Münchner Yacht-Club (MYC). WVH-Segler Wilhelm von Weyne berichtete nach dem Durchbruch: "Nach den schlechten Rennen heute Morgen hatten wir den direkten Aufstieg schon fast abgeschrieben. Dass wir im Laufe des Nachmittags noch so gut abschneiden würden, war sehr überraschend. Wir müssen in Sachen Trainingsmöglichkeiten noch eine Schippe drauflegen, aber dann sind wir für die Erste Liga gewappnet." Die Verfolger der Direktaufsteiger wissen nach dem Erstliga-Finale in Hamburg, auf welche abstiegsbedrohten Erstligisten sie in der Relegation am 8. und 9. November treffen werden.