
Pedro Martinez/Sailing Energy/Weltcup Hyères Großer Motivationsschub für Laser-Vizeweltmeister Philipp Buhl: Der Sonthofener Sportsoldat gewann die Weltcup-Regatta vor Hyères
Laser-Vize-Weltmeister Philipp Buhl hat die Weltcup-Regatta vor Hyères in Frankreich im Stile eines Champions gewonnen. Der Leitwolf der deutschen Segel-Nationalmannschaft setzte mit seinem Sieg gut drei Monate vor dem Start der Olympia-Regatta ein Ausrufezeichen hinter seine olympischen Medaillen-Ambitionen und zeigte, dass er auch leichten und drehenden Windbedingungen zumindest immer öfter gewachsen ist.
Während Buhls Teamkameraden im Audi Sailing Team Germany dieses Mal nicht in die Nähe von Podestplätzen segeln konnten, überzeugte der Aktivensprecher aus Sonthofen mit nervenstarker Leistung in unterschiedlichen Bedingungen und steckte auch einen misslungenen Tag gut weg. Im Medaillenfinale reichte dem 26-jährigen Steuermann vom Segelclub Alpsee-Immenstadt Rang zwei zum überzeugenden Gesamtsieg.
Deutschlands erfolgreichster Olympiasegler nimmt nach seinem Weltcup-Sieg viel Motivation mit in die letzten drei Monate bis zur olympischen Regatta vor Rio de Janeiro ab 8. August

Pedro Martinez/Sailing Energy/Weltcup Hyères Souverän zum Sieg vor Hyères: Philipp Buhl im Laser
Buhls Berliner Trainer Thomas Piesker sagte: "Das war Spitze! Und es war wichtig für unseren Endspurt in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele. Philipp ist voll da und konnte mit seinem Sieg wichtiges Selbstvertrauen und Sicherheit auf Kurs Rio tanken." Besonders beeindruckt hat Piesker Buhls Vorstellung im Medaillenrennen, das stürmisch begann und in zwei Knoten Wind endete: "Philipp hat das Rennen sehr souverän nach Hause gefahren."
Buhl selbst sagte: "Das hat mir wieder einen kleinen Boost in die richtige Richtung gegeben. Besonders gefreut habe ich mich über einige sehr gelungene Starts. Das war für mich ein sehr wichtiger Schritt." Für Buhl geht es mit einer kurzen, aber willkommenen dreitägigen Pause in Kiel direkt weiter zur Laser-Weltmeisterschaft vom 12. bis 18. Mai vor Mexiko. Er sagte: "Dort eine Medaille zu gewinnen, das wäre schon grandios! Das Revier ist vergleichbar mit dem im Oman, wo ich 2014 Bronze gewonnen habe, also ein Leicht- bis Mittelwindrevier."

Pedro Martinez/Sailing Energy/Weltcup Hyères Paul Kohlhoff und Carolina Werner gewannen die nationale Ausscheidung, verpassten aber das DOSB-Kriterium für den Olympiastart
"Es wäre jetzt eigentlich einmal ein kleines Wunder fällig"

Pedro Martinez/Sailing Energy/Weltcup Hyères Auch sie hatten das Olympia-Ticket zwischenzeitlich in greifbarer Nähe, konnten aber am Ende nach umstrittenem deutsch-deutschen Duell zwei olympische Startbedingungen nicht erfüllen
Zum verpassten Nacra-17-Olympiaticket sagte der Aktivensprecher der deutschen Olympiasegler: "Es wäre unglaublich schade, wenn nun wirklich keines der Teams zu den Olympischen Spielen fährt. Aus meiner Sicht ist damit die schlimmstmögliche aller Varianten eingetreten, denn ich würde beiden Mannschaften eine Endkampfchance attestieren. Dass sie es beide nicht geschafft haben, ist vor allem eines: blöd gelaufen. Und es war auch Materialbruch im Spiel. Es wäre jetzt eigentlich einmal ein kleines Wunder fällig, das doch noch zur Olympiateilnahme führt." In der offiziellen Pressemitteilung des Sailing Team Germanys und des DSV ließ das Statement zur knapp verpassten Nacra-17-Olympia-Fahrkarte immerhin einen Hauch von Luft für dieses kleine Wunder. Da hieß es: "Keines der beiden Teams (Red.: Kohlhoff/Werner und Erichsen/Spitzmann) schaffte es, sich nach den Rennen beim Weltcup vor Hyères unter den Top-Ten-Nationen zu platzieren und damit die DOSB-Norm zu erfüllen. Es bleibt abzuwarten, wie der DOSB in diesem Fall entscheidet."
Die Teilnahme Deutschlands in zwei Segelklassen bei den Paralympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro dagegen ist seit dem Wochenende sicher. Heiko Kröger greift vor Rio zum fünften Mal seit der ersten Goldmedaille im Jahr 2000 nach Edelmetall. Die genaue Teamzusammensetzung in der Sonar-Klasse wird Ende Mai bekanntgegeben.