Dass der Helga Cup alles andere als eine gewöhnliche Regatta ist, haben seine Macher im Juni 2018 eindrucksvoll bewiesen. 62 Frauencrews aus Deutschland, Österreich und den USA waren bei der Premiere der weltweit größten Kielboot-Regatta nur für Frauen gestartet, um auf der Hamburger Außenalster in kurzen Wettfahrten, dem Bundesligaformat ähnlich, gegeneinander anzutreten.

Am Start: 2018 wurde noch auf zwei Bootstypen gesegelt – Seascape und J/70 –, in diesem Jahr nur noch auf J/70
Anfängerteams waren dabei, Crews, die sonst nur fahrtensegeln, aber auch Spitzensportlerinnen – und genau diese Mischung machte sicher einen Teil der guten Stimmung aus, die den Cup prägte. Am vergangenen Samstag war sie wieder auf dem Clubgelände des ausrichtenden Norddeutschen Regatta Vereins zu spüren – schon vier Monate bevor der Helga Cup in seine zweite Runde geht. Dann mit noch mehr Teams und Booten, und mit noch mehr Aufwand: Der Helga Cup wurde zum Top Sportevent der Stadt Hamburg erklärt und erhält eine entsprechend umfangreiche Unterstützung. 96 Crews sollen vom 14. bis 16. Juni auf drei Bahnen starten. Die Plätze sind begehrt und fast komplett vergeben; erwartet werden rund 400 Seglerinnen.

Anreise vom Bodensee und aus Berlin: Crews aus ganz Deutschland kamen zum Training nach Hamburg

Pauken für die gute Platzierung beim Workshop im Norddeutschen Regatta Verein
Gut 140 von ihnen fanden schon am vergangenen Samstag ihren Weg in die Hansestadt, um beim Theorie-Workshop Regattaregeln, Manövergrundlagen, Teamwork und Crewmanagement von und mit erfahrenen Seglern und Seglerinnen zu lernen. Auch dieses Trainingsangebot ist eine Besonderheit des Helga Cup, der sich eben auch an diejenigen richtet, die von Innenraum, Überlappung und Strafkringeln noch nie etwas gehört haben.
Oder von den Bereichen des Gehirns, die man laut des ehemaligen Olympiateilnehmers und Segel-Coaches Tobias Schadewaldt aktivieren muss, um mit Spaß und Erfolg über den Regattakurs zu kommen. "Machen ist wie wollen – nur krasser" war der Titel seines Workshops zum Thema Handlungssteuerung. Der kam bei den Seglerinnen gut an, ebenso die Fragestellung, wie man als Crew harmoniert und Vertrauen in Erfolg beim Regattasegeln umsetzt, was man auf einer J/70 besonders berücksichtigen muss – was Schadewaldt gemeinsam mit Bundesliga-Steuerfrau Silke Basedow an Bord demonstrierte. Helga-Cup-Gesamtwettfahrtleiter Klaus Lahme gab zudem eine Einführung in Regattaregeln, Strategie und Taktik.

Praxisnah: Gesegelt wird auf J/70, die Trainer geben Tipps zum Bootshandling
Ob all die Tipps aus dem Seminarraum auf dem Wasser auch funktionieren, können die Crews schon bald herausfinden: Ab dem ersten März-Wochenende starten Trainings auf dem Wasser, die der Veranstalter mit Partnern für interessierte Seglerinnen anbietet oder die in Eigenregie koordiniert werden.

Startet im März zum ersten Trainingswochenende als komplettes Team: die YACHT-Leserinnen-Crew
Weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Helga Cup und auf Facebook.