Fast eine Woche sind die Minis bereits auf See. Jeder Skipper ganz für sich, völlig von der Welt abgeschnitten. Im Gegensatz zu anderen Hochseerennen verzichtet man in der Mini-Klasse nämlich konsequent auf weitreichende Kommunikationsmittel. So wird der kleine Weltempfänger zum Mittelpunkt des Universums, wenn täglich der Wetterbericht und das Ranking der Boote übers den Äther an Bord kommen.
Und es ist viel passiert: Drei Schiffe haben in der vergangenen Woche ihre Masten verloren. Der letzte Bruch ereignete sich in der Nacht zum Sonntag auf der "Béziers Méditerranée". Renaud Chavarria konnte jedoch ein Notrigg setzen und segelt nun zusammen mit dem Begleitboot "Edulis" in Richtung der Kanareninsel El Hierro. Andrea Caracci ("Speedy Maltese") und Tiziano Rossetti ("Una Vela per Emergency") kehrten nach ihren Mastbrüchen bereits etwas weiter nördlich auf La Palma ein.

Begleitboot "Edulis" Renaud Chavarria segelt unter Notrigg zurück zu den Kanaren
Der Deutsche Jörg Riechers ist mit seinem Proto "Mare.de" auf Platz acht zurückgefallen und liegt 34 Meilen hinter dem führenden Delesne Bertrand auf "Zone Large" – jenem Kontrahenten, mit dem Riechers beim Start zur ersten Etappe kollidierte. Auf Platz zwei und nur 8,6 Meilen zurück liegt – beeindruckenderweise – der sehr ungewöhnliche Plattbug-Mini "Team Work Evolution" von David Raison.

Riechers auf seiner "Mare.de" – derzeit auf Platz acht Der Plattbug-Mini von David Raison – derzeit auf Platz zwei!
Das Feld der Serienboote führt Benoit Mariette auf "Odalys Vacances" an. Der zweite deutsche Teilnehmer Björn Freels liegt 126 Seemeilen zurück auf Platz 37.
Die Boote nähern sich nun den Kapverden, in dessen Nähe sich einige Tiefdruckgebiete befinden, die viel Wind und einige Gewitterschauer bringen werden. Außerdem warten dort auch einige Fotografen, die die Gelegenheit nutzen und ein paar spektakuläre Fotos der vorbeirauschenden Minis schießen möchten. Man darf also gespannt sein.
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