Jens Kellinghusens "Varuna"-Crew steht nach gelungenem Einsatz im Langstrecken-Klassiker Antigua Bermuda Race vor dem möglichen IRC-Gesamtsieg. Der Hamburger und seine Mannschaft erreichten bei der erst zweiten Auflage der Regatta im atlantischen Bilderbuchrevier die Ziellinie vor Bermuda nur knapp vier Stunden nach der "Line Honors"-Siegerin "Warrior", einer modifizierten Volvo-70-Yacht. Die hatte den insgesamt rund 935 Seemeilen langen Kurs in 2 Tagen, 18 Stunden, 32 Minuten und 48 Sekunden absolviert und damit einen neuen Einrumpf-Rekord für die Strecke aufgestellt, die eigene Bestmarke aus dem vergangenen Jahr um mehr als 24 Stunden unterboten.

Royal Bermuda Yacht Club Gute Laune an Bord der modifizierten Volvo-70-Yacht "Warrior", die als erste die Ziellinie vor Bermuda erreichte
Stephen Murrays "Warrior" war als erste im Ziel, doch den Gesamtsieg könnte sich Jens Kellinghusens "Varuna"-Crew sichern
"Das war ein schneller Ritt, spannend und aufregend", sagte Stephen Murray glücklich, "wir haben die Hälfte des Rennens in den ersten 24 Stunden geschafft. Danach wurde es etwas langsamer und anspruchsvoller, je dichter wir dem Hoch kamen. Das hier ist mein Lieblings-Rennkurs: Hauptsächlich wird in gutem Druck vor dem Wind gesegelt. Es ist warm und wirklich schönes Segeln." Als die "Varuna" wenige Stunden später ins Ziel kam, hatte auch ihre Mannschaft Anlass zum Jubeln: Sie hat eine berechnete IRC-Bestzeit ersegelt, die für alle noch folgenden Boote schwer zu schlagen sein wird. Die Chancen stehen laut Veranstalter sehr gut, dass Eigner Jens Kellinghusen und sein Team die Ewige-Warrior-Trophäe gewinnen.

Royal Bermuda Yacht Club Wenn da mal nicht einige "Dark 'n' Stormies" an Bord zu sehen sind: Mit Bermudas Rum-Spezialität stoßen Segler im ehemaligen America's-Cup-Revier klassisch auf Erfolge an…
"Es war ein sehr angenehmes Rennen mit schnellen Bedingungen über weite Strecken. Der Wind ließ gerade erst nach, als wir dabei waren, das Rennen zu beenden", sagte Jens Kellinghusen vom Norddeutschen Regatta Verein. Er fuhr fort: "Ich erinnere mich an ein Transatlantik-Rennen, in dem wir geführt hatten, bevor der Wind einschlief und uns die anderen Boote überholt haben. Es war schön, dass es dieses Mal anders herum war. Wir waren uns schon am Start darüber einig, dass wir so schnell wie möglich segeln müssen, so lange wir guten Wind haben, um den Einfluss der für den Zieldurchgang vorhergesagten flauen Winde zu minimieren. Das hat sich als gute Strategie herausgestellt, denn der Wind war nahezu komplett weg, als wir das Rennen beendet haben." Eine Weile wird "Varunas" Crew noch warten müssen, bis der IRC-Sieg von den noch segelnden Teams nicht mehr gefährdet werden kann. Doch die Leistung des Teams bleibt hervorragend.