An der Spitze das gewohnte Bild: "Outsider" segelt vorneweg und wird den Vorsprung wohl noch vergrößern können. Ein neues Tief verspricht NW-Wind für die Crew um Tilmar Hansen. Das Hauptfeld aber wird es schwerer haben.
Nachdem das Gros der 21 Yachten aus dem ersten Start lange Zeit eng beisammen lag, wird jetzt in der Annäherung an Fair Isle wieder taktiert. Es ist eine der letzten Möglichkeiten, Boden gut zu machen, bevor es nördlich um Schottland und dann in die Nordsee geht.
Die Führenden des Hauptfelds, darunter "Grey Goose", "Taonga" und "Bank von Bremen, halten derzeit weit östlich und nehmen einen Umweg von der Großkreisroute in Kauf. Die vielleicht aussichtsreichste Variante, um anstrengende Amwind-Passagen oder gar Kreuzkurse nach Fair Isle zu vermeiden.
Wer sich weiter westlich positioniert hat, wie die taktisch und seglerisch bisher sehr überzeugende "Iskareen", die "Passage" oder "Varuna", läuft Gefahr, viel Wind eines neuen Tiefs direkt auf die Nase zu bekommen. In der Spitze sind 35 bis 40 kn zu erwarten — eine harte Belastung angesichts der niedrigen Temperaturen und der hohen Feuchtigkeit an wie unter Deck.
Auch weiter südlich verläuft die Regatta alles andere als angenehm. Die Yachten des 2. Starts, darunter die derzeit führende "Rambler", die mit Etmalen von um die 400 Seemeilen Point Alpha schnell hinter sich gelassen hat, segeln am Rande eines Sturmtiefs. Das bringt Wind bis 40 kn und baut das hohe, steile Seen auf.
"Outsider" wird davon nicht viel mitbekommen, außer frischen Schiebewind aus NW, der eine Zielankunft für Sonnabend/Sonntag sehr wahrscheinlich macht. Kann die Hochsee-erprobte Crew die Elliott 52 nach einem kleinen Hänger am heutigen Mittag weiter unter Zug halten, wird sie ihrer Favoritenrolle gerecht.
Land haben die Jungs um den Kieler Tilmar Hansen bereits in den frühen Morgenstunden gerochen, als sie im nassen Dunst verschwommen die schottische Küste sahen. In zwei Tagen könnten sie bereits Cuxhaven querab haben.