
ACEA Geträumte AC-Idylle: das Fußvolk an der Pier, das Kapital auf den Yachten, und alle bezahlen
Eine Abstimmung über die Änderung des Regattaprotokolls, die übrigens ohne Team Korea abgehalten wurde, ging unentschieden aus, womit die Herausforderer Team New Zealand, Artemis und Luna Rossa verpflichtet sind, ihre Basen in San Francisco auf der Pier 30-32 einzurichten. Das wäre gut fürs Publikum, weil man so zumindest ein wenig die Atmosphäre einer Boxenstraße bzw. eines Fahrerlagers schnuppern könnte. Verteidiger Oracle Team USA ist von der Regelung ausgenommen und bleibt in der Teambasis im Industriehafen südlich der Stadt auf der Pier 80.
Zuschauerzentren an Land werden Marina Green und die Pier 27–29 sein, doch am Wasser sieht es anders aus. Da werden alle jene die Hälse recken müssen, die nicht von einer der zahlreichen Luxusyachten oder von einem akkreditierten Ausflugsschiff bei den Regatten zusehen wollen. Die America's Cup Event Authority und der Veranstalter Giant Enterprises haben nämlich den Seeraum unmittelbar außerhalb des Regattakurses gesperrt, was insofern aufstößt, als es sich dabei um ein öffentliches Gebiet handelt, das allen Bürgern zur unentgeltlichen Nutzung zur Verfügung stehen sollte. In dieser Sperrzone dürfen sich während der Wettfahrten nur entsprechend beflaggte Zuschauerschiffe aufhalten, die eine Reservierung und auch im Voraus bezahlt haben. Die Gebühr richtet sich nach dem geschätzten Umsatz. Für ausgefallene Regatten soll seitens der Veranstalter an die Schiffsbetreiber eine prozentuelle Entschädigung gezahlt werden.
Somit gilt nicht nur für die teilnehmenden Segelteams, sondern auch für die Zuschauer an Land und am Wasser das Prinzip „Pay to play".