Beim zweiten Saison-Event der hochkarätig besetzten TP52-Klasse vor Zadar/Kroatien hätte es fast den ersten Sieg einer Steuerfrau gegeben. Tina Plattner, die sich die Arbeit am Rad mit ihrem Vater Hasso teilt und die mit ihrer TP 52 "Phoenix" erst in dieser Saison in die Klasse eingestiegen waren, lag vor dem letzten Wettfahrttag mit drei Punkten in Führung. Doch es reicht bei sehr leichtwindigen Bedingungen nicht. Ein elfter und ein dritter Platz bedeuteten Rang zwei in der Endabrechnung.

Nico Martinez/Martinez Studio Tina Plattner an der Pinne der "Phoenix"
Doch auch darüber konnte sich Tina Plattner freuen: "Als wir heute auf dem Boot waren, sagte Ed (Ed Baird, Taktiker; d. Red.): Tina, wenn ich dir am Freitag gesagt hätte, du wärst heute an zweiter Stelle, was hättest du gesagt? Ich antwortete: Ich hätte gelacht oder wäre weggegangen oder hätte dir einen Klaps gegeben und gesagt: Auf keinen Fall! Es war definitiv weit über die Erwartungen hinaus."
Für den Rest des Sommers teilen sich Hasso und Tina Plattner das Boot, Hasso segelt die kommenden Wettfahrten vor Cascais, Tina vor Puerto Portals, dann beendet Hasso die Saison in Valencia.
Knapper Sieger vor Zadar wurde das ebenfalls neu in die Klasse eingestiegene italienische Team Luna Rossa, Herausforderer im America’s Cup, bei dem Jimmy Spithill als Stratege agierte. Das zweite deutsche Boot "Platoon" des Hamburgers Harm Müller-Spreer, das beim Saisonauftakt vor Sibenik noch einen sehr guten zweiten Platz belegte, musste sich vor Zadar mit Platz vier begnügen, liegt in der Gesamtwertung aber noch auf Platz zwei.