Der Skipper des America's-Cuppers von Team New Zealand Dean Barker hat einen psychologischen Sieg gegen seinen Lehrmeister Russell Coutts errungen. Beim Omega Seamaster Cup in Trieste gewann er das Match-Race-Finale gegen den Mann, der für viele der beste Segler der Welt ist, mit 3,5 zu 1,5.
Der Erfolg ist umso höher zu bewerten, weil das Match-Race mit 52-Fuß-One-Design-Booten und 12-Mann-Crews gesegelt wurde. Also Yachten, die mehr mit den aktuellen America's-Cuppern vergleichbar sind als mit den auf der internationalen Match-Race-Tour üblichen Schiffen zwischen acht und zehn Metern. Wenige hatten Barker, der beim Team New Zealand das Ruder vom zweimaligen Sieger Coutts übernommen hatte, diese Leistung zugetraut.
Zuletzt stand der Youngster stark in der Kritik, nachdem er auf der internationalen Match-Race-Tour unterirdisch gesegelt war. Es gab bereits Gerüchte über eine Ablösung des Skippers, die allerdings von den Neuseeländern heftig dementiert worden waren.
Barker führt das gute Abschneiden auf ein Krisengespräch mit seinem Chef Ross Blackman zurück: "Wir erkannten, dass ich mich wieder mehr auf das Segeln konzentrieren und Aufgaben wie Sponsor-Verpflichtungen stark einschränken muss. Es hat erstaunlich gut geklappt." Es war besonders psychologisch ein Meilenstein für den jungen Neuseeländer. Denn zuletzt traute kaum noch jemand den Kiwis die Titelverteidigung zu.
Coutts dagegen hat sich als Skipper des Schweizer Alinghi Syndikats immer mehr zum Favoriten entwickelt.