Nach der Überführung von Palma nach Lissabon haben die Refitarbeiten an der ehemaligen "Acciona" begonnen, die das Offshore Team Germany schon kurz nach seiner Gründung im vergangenen Jahr erworben hatte. Anfang Februar 2013 war der Open 60 bei der Vendée Globe 500 Seemeilen westlich von Madeira und 360 Seemeilen südlich der Azoreninsel São Miguel in moderaten Bedingungen um 15 Knoten Wind gekentert, er hatte den Kiel verloren. Der spanische Skipper Javier Sanso konnte von einem Hubschrauber unverletzt geborgen werden.
Das Offshore Team Germany sieht in dem Kauf des vermeintlich alten Bootes einen Glücksfall. "Die 'Acciona' war damals schon für die Ausrüstung mit Foils konzipiert, diese konnten jedoch bis zum Start nicht mehr realisiert werden", sagt Teammanager Jens Kuphal. Außerdem unterliege das Boot der sogenannten Grandfather-Rule, ist als älterer Open 60 nicht an die limitierenden Regeln für einheitliche Kiele und Masten, denen Neubauten unterliegen, gebunden. Daraus ergäben sich Vorteile in der Riggkonfiguration, die sogar eine Überlegenheit unter Foilbedingungen gegenüber Neubauten versprächen.

Offshore Team Germany Werftchef Fernando Sena (l.) und Jörg Riechers bei der Refit-Besprechung an Bord des Open 60
Dafür wird die Yacht jetzt einem umfangreichen Refit unterzogen. "In sechs bis acht Wochen sollen die Arbeiten am Rumpf abgeschlossen sein", so Kuphal. Dann gehe es an den weiteren Ausbau, danach seien der neue Kiel und der neue Mast an der Reihe.
Mit der Werft Trimarine in Lissabon/Portugal habe man dafür einen starken Partner gefunden. Werftchef Fernando Sena war an vielen großen Projekten beteiligt, etwa der italienischen America’s-Cup-Kampagne "Il Moro di Venezia" Ende der achtziger Jahre sowie Yachten für das Volvo Ocean Race oder TP 52.
Mit dem Boot wollen Jörg Riechers und Robert Stanjek beim Barcelona World Race Anfang 2019 starten, Fernziel ist eine Teilnahme von Riechers an der Vendée Globe 2020.