
Offshore Challenges Endlich Nord: Erst heute früh gegen 5 Uhr konnte Ellen MacArthur das Ziel im Nordwesten Frankreichs wieder direkt anliegen
Nachdem sie in der Nacht phasenweise sogar auf Südkurs war, zeigen die Bugspitzen von B&Q jetzt wieder gen Ile d´Ouessant. Doch der Wind, der endlich aus Ostsüdost weht, ist schwach, böig und dreht stark. Folglich kommt die 28-jährige weit langsamer voran als erhofft.
Nach wie vor scheint sicher, dass ihr der Rekord gelingt. Der Kieler Meteorologe Meeno Schrader, der sie in Fragen der Wettertaktik berät, ist bereits seit Sonntag abend in Falmouth, um die Heldin zu erwarten. Doch bis dahin werden noch viele Stunden vergehen.
Am Montag morgen kam sie, wie schon die ganze Nacht über, weniger schnell voran als gedacht. Der Wind aus Ost bis Südost steht noch nicht durch und weht mit gerade mal 14 Knoten. Ihre Geschwindigkeit ist mit 9 Knoten (VMG) zwar völlig ausreichend, verzögert aber die Zielankunft - und strapaziert die Nerven der jungen Britin.
"Was für ein Sch...kampf", hatte sie in den frühen Morgenstunden ihrem Team über Satellitentelefon durchgegeben. Vor allem die vielen Dreher erfordern ihre volle Aufmerksamkeit.
Zum Zeitpunkt der letzen Aktualisierung (6 Uhr MEZ) hatte sie noch 222 Meilen bis zum Ziel. Das kann beim derzeitigen Speed 24 Stunden dauern - erst ab Mittag scheint Besserung in Sicht. Gut möglich, dass sie am Ende doch noch in Brassfahrt über die gedachte Ziellinie im Nordwesten Frankreichs rauscht. Es wäre ein "finish in style" für die kommende Weltrekordlerin.