Kurz vor 6 Uhr morgens war der Erfolg für "Malizia – Yacht Club de Monaco" bei der Atlantic Anniversary Regatta perfekt. Um 05:54:16 Uhr hatte sich die silberfarbene Imoca mit der Crew um Skipper Boris Herrmann über die Ziellinie vor Cuxhafen geschoben. Erleuchtet vom roten Sieger-Feuer jubelte die Mannschaft über die erkämpften "Line Honors" für das erste Boot im Ziel. Keine Stunde später kreuzte auch Jens Kellinghusens "Varuna VI" um 6:48:17 Uhr die Linie. Die schlanke schwarze Ker 56 katapultierte sich damit auf die Spitzenposition in der Division IRC Zero und darf mit dem Gesamtsieg nach gesegelter Zeit liebäugeln.
Die beiden Boote hatten sich über 3633 Seemeilen und knapp zehn Tage von Bermuda nach Cuxhaven (über Grund gesegelte rund 3750 Seemeilen) ein packendes Duell über den Atlantik und durch den Englischen Kanal geliefert. Die Führung hatte dabei mehrfach gewechselt. "Wir haben die 'Line Honors', 'Varuna' das Rennen nach berechneter Zeit gewonnen. So hat jeder seinen Sieg und seine Freude", sagte in Cuxhaven Boris Herrmann, der das Rennen mit einer fünfköpfigen Crew bestritten hatte. Alles deutete am Mittwochmorgen auf den berechneten Gesamtsieg für "Varuna VI" hin, den Wettfahrtleiter Stefan Kunstmann aber erst in den kommenden Tagen offiziell wird bestätigen können, "wenn die berechneten Zielzeiten der anderen Boote wirklich abgelaufen sind".
Die Crews von "Malizia – Yacht Club de Monaco" und "Varuna VI" setzten ihren Kurs direkt nach Hamburg fort und werden dort bereits am Mittwochmittag erwartet. Um 21 Uhr ist die gemeinsame Schleusung in den Sandtorhafen geplant. Dort werden die schnellsten Yachten der Atlantic Anniversary Regatta in den kommenden Tagen zu bestaunen sein. Für Jens Kellinghusen markierte dieser gelungene Ritt über den Atlantic seine Abschiedsgala. Der leidenschaftliche Hamburger Offshore-Skipper, der seine Yacht vor allem für diese Jubiläumsregatta zum 150.-jährigen Bestehen des veranstaltenden Norddeutschen Regatta Vereins gebaut hatte, sagte: "Das war unsere Abschiedsvorstellung. Ein bisschen Wehmut stellt sich da schon ein. Ich habe sogar Wellen gefilmt und Geräusche aufgenommen, um mich daran erinnern zu können. Ich habe dieses Rennen wirklich sehr genossen. Was auch am Duell mit 'Malizia' lag."