Um 15.40 hat Jörg Riechers die Ziellinie vor Funchal/Madeira überquert. Er lag damit nur gut eine Stunde hinter dem Zweitplatzierten David Raison (14.32 Uhr), der Etappensieger Sébastien Rogues war bereits um 14:03 Uhr angekommen.
Fast neun Tage war Riechers von La Rochelle aus unterwegs (8d, 22h, 19m, 7s) und hat 1248 Seemeilen zurückgelegt, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,8 Knoten entspricht.
Am Sonntag vor einer Wocher startete das Rennen mit 79 Schiffen aus 16 Nationen, darunter sechs Frauen. Schon beim Start der Schock. Ein Konkurrent rammte den Deutschen und verursachte ein zirka 20 Zentimeter langes Loch im Rumpf unterhalb der Wantenbefestigung. Wasser drang ins Schiffsinnere.
Riechers sagte in Funchal zu dem Vorfall: „Ich war wütend, als Bertrand Delesne schon vor dem Start vor La Rochelle mit mir kollidierte. Wäre ich dicht genug an ihm dran gewesen, hätte ich ihn umgebracht. Ich erinnerte mich, dass ich 2009 gezwungen war aufzugeben. Ich wollte nicht, dass das noch einmal passiert. Höchstens zwei Sekunden lang habe ich überlegt aufzugeben. Aber ich änderte meine Meinung. Die ganze Nacht laminierte ich den Rumpf von innen, am Tag die Außenseite.“
Riechers segelte weiter, und führte sogar über weite Strecken des Rennes. Starker Wind am letzten Sonntag zwang ihn zur Vorsicht. Aber es reichte zu einer sensationellen Platzierung, damit sichert sich der Hamburger alle Chancen für die zweite und letzte Etappa nach Savador de Bahia/Brasilien.
„Ich bin zufrieden mit meinem Rennen“, so Riechers weiter. Ich segle gegen großartige Meister und ich bin Dritter. Nichts ist entschieden, es fehlt noch der zweite Teil.“
Der Start ist am 13. Oktober, die ersten Schiffe werden um den 31. Oktober in Brasilien erwartet.
Blog von Jörg Riechers
Blog von Björn Freels
Veranstalterseite