Das Reparaturteam ist bereits auf den Falkland-Inseln angekommen und wird sich in den nächsten zwei Tagen daranmachen, die kaputte Rutscherschiene am Mast zu reparieren. Gestern Abend lag "Hugo Boss" wegen starker Winde noch vor der Einfahrt zu Stanleys Harbor auf Reede, will jedoch, sobald der Wind abflaut, in den inneren Hafen verholen. Ihr ehemaliger, direkter Gegner "Gaes" ist inzwischen weit in den Südatlantik vorgedrungen und wird nicht mehr einzuholen sein.
Das Feld schiebt sich kurz vor dem Äquator akkordeonartig zusammen. "Virbac-Paprec 3" wurde in den vergangenen Stunden jäh von Flauten eingebremst, konnte nun aber zumindest wieder Durchschnittsgeschwindigkeiten von neun Knoten erreichen. "Mapfre" schaffte es in der Zwischenzeit, den Rückstand auf 280 Seemeilen zu vermindern. Sie sind immer noch drei Knoten schneller als "Virbac-Paprec 3", werden aber in etwa 30 Stunden mit den gleichen schwachen Winden zu kämpfen haben.
Auch "Renault" machte über Nacht bei 16 Knoten Fahrt viele Meilen gut, konnte den Vorsprung auf "Neutrogena" halten. Interessant wird der Zweikampf "Neutrogena" gegen "Estrella Damm" werden. Derzeit hat "Estrella" mehr Wind und wird auch in den kommenden zwei Tagen anhaltend bessere Bedingungen haben. Inzwischen liegen sie nur noch 65 Meilen zurück. Langsam scheinen die Spanier erneut ihr volles Potenzial auszuspielen. "Wenn die beiden ein zu 100 Prozent einsatzfähiges Schiff hätten, müssten sie schneller sein als wir", hatte Ryan Breymaier gestern noch in der Videokonferenz erklärt. Boris kommentierte in seinem letzten YACHT-Blog: "Ich denke nicht, dass wir sie bis ins Ziel halten können mit unserem Kielproblem. Schließlich ist der Schwenkkiel so etwas wie das Gaspedal, und das drücken wir jetzt aus Vorsicht nur noch halb durch." Dennoch reicht dieses halb durchgetretene Gaspedal derzeit noch, um den Abstand zu "Renault" zu halten.

barcelonaworldrace.org Wavre und Paret verabschieden sich von dem Marineschiff
"Mirabaud" bekam gestern Nachmittag Besuch von einer argentinischen Korvette. Die Crew der "Granville" setzte im Schlauchboot zum Open 60 über und brachte einige Kanister Diesel vorbei. Mit den zusätzlichen Vorräten und dem gebauten Notrigg sollte es für Dominique Wavre und Michèle Paret ohne Probleme möglich sein, die verbleibenden 280 Seemeilen bis Mar de Plata (Argentinien) zurückzulegen.