
Jean-Marie Liott /DPPI Wieder in Führung: Der 29-jährige François Gabart scheint seine "Macif" perfekt im Griff zu haben
Und schon wieder ein Führungswechsel: Nachdem erst gestern Armel Le Cléac'h die Ernte seines geschickt gespielten taktischen Feldzuges einfahren konnte und François Gabart kurzzeitig die Führung entriss, ist es nun wieder der 29-jährige Gabart, der mit seiner "Macif" auf Position eins der Vendée Globe gelistet wird.
Aufwind nach Bergfest
Gabart, der sich weiter nördlich als Le Cléac'h positionierte, liegt inzwischen wieder acht Seemeilen vor Le Cléac'h. Bei Geschwindigkeiten um 20 Knoten trennt die beiden Kontrahenten ein Querabstand von knapp 20 Meilen. Grund zum Feiern dürften jedoch beide haben: Seit gestern liegt mehr als die Hälfte der theoretisch 24.394 Meilen langen Hetzjagd hinter den beiden Führenden. Interessant ist, dass sich die tatsächlich zurückgelegte Strecke der beiden Imocas signifikant unterscheidet: So legte François Gabart mit seiner "Macif" bereits 14.606,85 Meilen zurück, während Le Cléac'h mit "Banque Populaire" erst 14.042,61 Meilen im Kielwasser zählt. Rechnerisch ergibt sich damit bei 39 Tagen Renndauer eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 15,60 Knoten für "Macif" und 15,00 Knoten für "Banque Populaire".
Gabart einfach schneller?
Nachdem viel über "Macifs" Geschwindigkeitspotenzial spekuliert wurde, unterstreicht dieses nücherterne Rechenbeispiel die Qualität des Führungswettkampfes: Obwohl Gabart 600 Meilen mehr Strecke zurücklegte und im Durchschnitt 0,6 Knoten schneller war, beträgt sein aktueller Vorsprung vor Le Cléac'h nur acht Meilen. Trotzdem: Zur Halbzeit der Vendée bereits ans Ziel in Les Sables zu denken wäre nicht nur vermessen, sondern töricht. Alles ist und bleibt offen.