
Robert Deaves Feucht am Finn: Matthias Miller vom STG war bemüht, doch als 21. nicht von Erfolg verwöhnt
Windig, kühl, britisch. Es war beinhart beim olympischen Testevent. Manchmal so viel, dass gar nicht gesegelt werden konnte. Wenn’s dann etwas leichter wehte, war’s höllisch schwer, mit unberechenbaren Drehern, vor allem knapp unter Land, wo die Medalraces ausgetragen werden. Die schlechte Nachricht für das Sailing Team Germany: Der Abstand zur absoluten Spitze ist in den meisten Klassen größer geworden. Die gute: Es ist noch ein Jahr hin bis zum Startschuss der olympischen Regatta.

Thom Touw Siegertyp: Der Australier Tom Slingsby rang am Laser den Holländer Rutger van Schaardenburg und den britischen Titelverteidiger Paul Goodison nieder
Die Felder waren klein, weil nur die aussichtsreichsten Segler jeder Nation dabei waren. Und es gab großen Sport, vor allem vom Briten Ben Ainslie, der die Finns in Grund und Boden segelte, und von den Brasilianern Robert Scheidt/Bruno Prada, die die Konkurrenz im Starboot planierten. Die meisten Medaillen, sechs an der Zahl, holten wie erwartet die Gastgeber, dahinter kamen die starken Holländer mit fünf, dann Polen und Australien mit je drei.
Nach den Leistungen bei der Skandia-Sail-for-Gold-Regatta war das Abschneiden der Deutschen ernüchternd: Je ein siebter Platz für Simon Grotelüschen im hart umkämpften Laser (mit einem vierten Platz im Medalrace) und Tobias Schadewaldt/Hannes Baumann im 49er (trotz Disqualifikation im Medalrace) und der neunte Rang von Windsurfer Toni Wilhelm im RS:X geben Anlass zur Hoffnung für 2012. Robert Stanjek/Frithjof Kleen versäumten als 11. im Star den Einzug ins Medalrace knapp, alle anderen beendeten den Wettbewerb zwischen den Plätzen 14 (Moana Delle, RS:X-Frauen) bis 21 (Matthias Miller, Finn). Silke Hahlbrock schied im Frauen-Matchrace schon vor dem Viertelfinale aus.

Robert Deaves Abgesackt: Franziska Goltz, die im Laser Radial beim Weltcup in Weymouth noch in den Top Ten war, musste sich mit dem enttäuschenden 19. Rang begnügen
Man muss hoffen, dass für das STG das Sprichwort zutrifft, wonach eine verpatzte Generalprobe einer gelungenen Premiere vorausgeht. Die endgültige Auswahl der Olympiasegler wird nach den Weltmeisterschaften in Australien im Dezember getroffen.
Olympische Testregatta, Weymouth
Nur für Harte: Starkwind am Finn
Ein Positivum während dieser langen zwei Wochen, in denen es von offizieller Seite über die deutschen Segler so gut wie nichts zu hören oder lesen gab, war die zeitnahe und umfassende Berichterstattung durch die Finnklasse, die in Eigenregie das tägliche Geschehen zusammenfasste und dazu auch ansprechende Bilder lieferte.
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