Auch ohne Petra Niemann, der derzeit stärksten Seglerin in der Europe-Klasse, sorgten die Damen in den insgesamt zehn Wettfahrten für sportliche Hochleistungen.
Nach einem furiosen EM-Start mit zwei zweiten und zwei dritten Plätzen hat Christiane Petzke ihre Ambitionen in Bezug auf das nationale Ticket zu den Olympischen Spielen in Athen 2004 eindrucksvoll unterstrichen, obwohl sie den angestrebten A-Kader-Platz um einen Rang verpasste. Die in Holland lebende gebürtige Neumünsterin musste sich aufgrund der letzten Wettfahrten mit dem vierten Platz in der Gesamtwertung begnügen.
Auch für ihre Teamkameradin Doris Wetzel (Beindersheim) war erst der letzte Tag in Belgien ein schwarzer Tag: Die Steuerfrau stürzte bei äußerst schwierigen Bedingungen von Gesamtrang vier auf Gesamtrang 13 ab, darf sich aber ebenfalls mit dem Fazit trösten, das Europe-Trainer Titus Konarzewski zog: "Ich glaube, dass die Mädchen bei dieser Europameisterschaft erkannt haben, dass sie nicht nur Top-Ten-Plätze fahren, sondern auch gewinnen können. Eine ganz wichtige Erkenntnis für die Zukunft, die sehr motivierend sein kann."
Europameisterin wurde vor der belgischen Küste die derzeit überragende Finnin Sari Multala (9 Punkte) vor der Dänin Tine Abrahamson (23 Punkte) und der Norwegerin Siren Sundby (33 Punkte). Das Trio versah die skandinavische Überlegenheit in der olympischen Frauen-Einhandklasse mit einem eindrucksvollen Ausrufezeichen.
Bei der Europe-Weltmeisterschaft in Kanada will das dann wieder komplette Europe-Leistungstrio der Damen erneut nach Edelmetall greifen. Für die Frauen geht es vom 26. bis zum 3. September vor Hamilton (Ontariosee) dann auch um die begehrten Kaderplätze.