
USSailing/Walter Cooper Photography Gastgeber der ersten Weltcup-Regatta 2015: Miami
Die deutsche Segel-Nationalmannschaft tut sich beim Saisonauftakt vor Miami weiter schwer. Auch der vierte von sechs Regattatagen brachte den meisten DSV-Startern keine Erleichterung. Im Gegenteil: Die bis dahin so gut gesegelte 470er-Crew Ferdinand Gerz und Oliver Szymanski stürzte nach einem nicht beendeten Rennen von Platz fünf auf Platz elf ab und muss nun um den Einzug ins Medaillenrennen der Top Ten am Samstag kämpfen.
Auch sonst so verlässliche Leistungsträger wie der Olympia-Vierte Toni Wilhelm aus Dogern und die 49er-Europameister Erik Heil/Thomas Plößel surfen und segeln bislang unter ihren Möglichkeiten. RS:X-Surfer WIlhelm ist nur 16., Heil/Plößel müssen mit 19 Punkten Rückstand zu Platz zehn als Zwölfte um den EInzug ins Finale bangen. Bei den 49er-FX-Seglerinnen sieht es im Kampf um einen Finalplatz etwas besser aus: Die Kieler Zwillinge Jule und Lotta Görge haben sich als Achte nach zwölf Rennen die beste Chance erarbeitet. Auch Leonie Meyer und Elena Stoffers könnte der Sprung unter die Top Ten als 13. mit elf Zählern Rückstand auf Platz zehn noch gelingen.
Hier die Zusammenfassung der Höhepunkte vom vierten Tag beim Isaf Sailing World Cup vor Miami
Deutschlands Segler des Jahres hat die Sorgen der anderen zurzeit nicht. Der 24-jährige Philipp Buhl zieht vor Miami wie entfesselt seine Runden, strotzt nur so vor Selbstbewusstsein und Leistungslust. Am Donnerstag legte er mit den Rängen 15 und drei nach, überholte unter anderen auch den neunmaligen brasilianischen Laser-Weltmeister und dreimaligen Olympiasieger Robert Scheidt. Der Allgäuer rückte auf Platz zwei vor und greift nun ernsthaft nach einer Weltcup-Medaille.

USSailing Schöne Studie der französischen Laser-Radial-Steuerfrau Mathilde de Kerangat, die mit einem Wettfahrtsieg auf Platz vier vorrückte
YACHT online sagte der Sonthofener Sportsoldat nach neun Wettfahrten am Donnerstagabend: "Ich habe heute zwei Penalties kassiert, bin aber sehr zufrieden mit meiner Tagesleistung und dem Gesamtstand. In einem Rennen konnte ich sogar die Startkreuz gewinnen. Das ist wie ein Ritterschlag!" Seine guten Leistungen in den drehenden und böigen Bedingungen führt Buhl vor allem auf sein Gespür zurück: "Es scheint, als habe ich aktuell ein gutes Gefühl für die Dreher, speziell auf der Kreuz. Da fühle ich mich relativ sicher."
Auch Buhls Trainer Piesker hat viel Freude an seinem Schützling: "Auch heute konnte sich Philipp insbesondere durch kluge taktisch-strategische Entscheidungen weiter verbessern. Die Bedingungen waren insgesamt wieder sehr schwierig und wenig einschätzbar, weil der Wind sowohl in Richtung als auch Stärke unvorhersehbar schwankte. Es bleibt bis hierhin ein Traumstart in die Saison. Am Freitag soll es noch schwieriger werden mit dem Wind, da er zusätzlich jetzt in der Stärke nachlassen soll. Mal sehen, ob wir weitere Rennen schaffen. Wir lassen uns überraschen."