
RORC/Arthur Daniel Von solchen karibisch guten Segelbedingungen darf man im deutschen Februar-Grau nur träumen…
Am Montag beginnt der 600-Seemeilen-Klassiker RORC Caribbean 600, der seine Herausforderer im Traumrevier um elf karibische Inseln führt. Der Startschuss für die Multihulls, Superyachten, IRC-Starter und Class-40-Akteure in vier Divisionen fällt um 11 Uhr Ortszeit südlich von Fort Charlotte vor Antigua. In der Flotte der 74 teilnehmenden Yachten sind mehr als 700 Segler aus 37 Nationen aktiv. Ins Rennen gehen Profis und Amateure, Prominenz und Freizeit-Kapitäne. Auch diese Mischung macht einen Teil des Charmes der Sommer-Segel-Rallye aus.
Zu den bekannten deutschen Booten zählen Tilmar Hansens "Outsider" und die Class 40 "Iskareen" der Hamburger Brüder Arnt und Sönke Bruhns, die sich mit Simon Kosog und Oomke Möller zwei Freunde zur Verstärkung an Bord geholt haben. Hansens TP 52 "Outsider" mit der Segelnummer GER 5676 zählt zu den Top-Booten in der Division IRC Zero. "Wir lernen Schritt für Schritt und sind glücklich darüber, dass wir hier eine so großartige Truppe von der Ostsee mit etwas Unterstützung aus Australien, Amerika und Großbritannien beisammen haben. Wir freuen uns auf das Rennen", sagte "Outsider"-Eigner Tilmar Hansen, der erst vor wenigen Tagen im Hamburger Rathaus mit dem German Offshore Award für die beste deutsche Regatta-Yacht 2019 ausgezeichnet wurde – in Abwesenheit allerdings, weil er selbst schon zur Vorbereitung des RORC Caribbean 600 in der Karibik war. "Eines ist sicher", sagte Hansen vor dem Start, "dieses Rennen macht süchtig. Wir haben es zweimal sehr windig erlebt. Wir geben immer Gas und sind bereit."

RORC/Arthur Daniel Tilmar Hansens "Outsider" startet beim RORC Caribbean 600 in der Division IRC Zero
COMEBACK FÜR TRACY EDWARDS "MAIDEN"
Für großes Aufsehen sorgt im Hafen von Antigua die erste Regatta-Teilnahme von Tracy Edwards legendärer "Maiden", die unter diesem Namen seit dem Whitbread Round the World Race 1989/1980 kein Rennen mehr bestritten hat. Edwards hatte das Boot in den vergangenen Jahren vor dem Verfall gerettet, nach Großbritannien zurückgeholt und mithilfe von Spenden und der Stiftung The Maiden Factor wieder instandgesetzt. Heute ist die Yacht mit weiblicher Crew als Mutmacher für Mädchen und Frauen weltweit im Einsatz. Am Caribbean 600 nimmt "Maiden", deren Geschichte ab dem 3. März im gleichnamigen preisgekrönten Film im Rahmen der International Ocean Film Tour auf Deutschland-Tournee erzählt wird, mit der dreimaligen Weltumseglerin und Skipperin Liz Wardley, Stammcrew und Gästen teil. Zu den weiteren prominenten Teilnehmern der Regatta zählen Offshore-Größen wie Loïck Peyron, Franck Cammas und auch Giovanni Soldini. Hier geht's zum Tracker, mit dem die Positionen der Yachten während des Rennens verfolgt werden können.

RORC/Arthur Daniel Liz Wardley an Bord der unvergesslichen und wieder strahlenden "Maiden"
Und hier geht es zur Homepage der Veranstalter vom Royal Ocean Racing Club.
Die letzten zehn Sieger des RORC Caribbean 600 im Überblick:
- 2019: David und Peter Askew, "Wizard" (Volvo 70), USA
- 2018: George David, "Rambler 88" (Maxi), USA
- 2017: Hap Fauth, "Bella Mente" (JV72), USA
- 2016: George Sakellaris, "Proteus" (Maxi 72), USA
- 2015: Hap Fauth, "Bella Mente" (JV72), USA
- 2014: George Sakellaris, "Shockwave" (RP72), USA
- 2013: Ron O'Hanley, Privateer (Cookson 50), USA
- 2012: Niklas Zennström, "Rán" (JV72), GBR
- 2011: George David, "Rambler 100" (JK 100), USA
- 2010: Karl C. L. Kwok, "Beau Geste" (Farr 80), HKG
- 2009: Adrian Lee, "Lee Overlay Partners" (Cookson 50), IRL