Rollgenua
Bei eingerolltem Vorsegel wird das Profil ebenfalls verzerrt. Hinzu kommt, dass die Aufnahme der Kräfte im Segel nicht mehr über die Bolten (l.), sondern entlang der Lieken erfolgt. Die mechanische Belastung des Segels steigt an, während die Leistungsfähigkeit abnimmt. Weiterer Effekt: Beim Aufrollen steigt das Schothorn, der Holepunkt (s. Pfeile im unteren Bildrand) muss nach vorn korrigiert werden. Passiert dies nicht, öffnet das Tuch im oberen Bereich zu stark und fängt an zu killen. Das kostet Leistung, Lebensdauer und Nerven.
In der Praxis gilt natürlich, sich ungeachtet aller Reff-Grundregeln der Konzeption der jeweiligen Yacht und dem Können der Crew anzupassen. Auch ist die Wahrnehmung von Wind eine subjektive Angelegenheit. 30 Knoten können auf einer stäbigen Hochseeyacht anders wirken als auf einem ranken Kleinkreuzer.

Fazit: Viel Wind muss nicht automatisch Gefahr bedeuten. Gerade auf Raumschotskursen können zeitgemäße Fahrtenschiffe hohe Geschwindigkeiten erreichen, wenn man sie lässt. Geschwindigkeit bringt Spaß, der kontrollierte Umgang mit viel Wind Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und ins Material.
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