Das Anker-V
Der nach vorn ausgebrachte Zweitanker verschmälert den Schwoikreis deutlich (rot gestrichelte Linie) und verringert generell stark die Bewegung der Yacht. Die Haltekraft steigt enorm. Dieses Verfahren ist also auch gut für Starkwind geeignet, wenn man dem Halt des Hauptankers nicht mehr ganz traut. Je mehr sich der Winkel zwischen beiden Geschirren 90 Grad nähert, umso kleiner der Schwoikreis. Die Yacht dreht sich sehr eng um den Bug, fährt nicht mehr so hin und her, wie sonst bei hochbordigen Schiffen oft der Fall. Nachteil ist, dass man bei eventuellen Problemen nachts zwei Geschirre bergen muss und andere Crews die Technik mit zwei Ankern nicht immer bemerken.
Die Durchführung
- Es wird ein ganz normales Manöver mit dem Buganker gefahren und ausreichend Kette gesteckt.Jetzt kann man das Manöver mit Dingi oder Maschine fahren. Unter Maschine: ganz leicht in Richtung Kette motoren. Dann schräg abbiegen und langsam fahren, bis der Anker etwa querab auf der gleichen Höhe wie das Boot liegt. Wichtig: darauf achten, dass nicht viel Zug auf die Kette kommt, sonst kann der Anker-Bugbeschlag verbiegen oder der erste Anker ausbrechen!
- Mit dem Dingi: Anker plus Kettenvorläufer und Tau zum gewünschten Ort rudern. Anker auf den Boden fieren, Kette langsam hinterher, aber nicht auf den Anker fallen lassen! Vorläufer auf den Grund; gegen die Kette gelingt es kaum anzurudern. Nun gegen das Seil zum Boot rudern oder zuvor per dünner Sorgleine die Yacht mit dem Ankertau verbinden, die schon beim Ausrudern lose mitläuft.
- Ist die Position erreicht, Anker fallen lassen und Yacht vom Wind nach Lee drücken lassen. Genauso viel Kette und Tau stecken wie beim anderen Anker. Leicht mit Maschine eingraben.
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7