Weltumseglerin Susanne Huber-Curphey beschreibt in in ihrem Buch "Einhand zu zweit" etwa folgendes Szenario: "Wir sind von der Taktik des Beidrehens im Sturm nicht überzeugt, denn ab einem gewissen Punkt von Wind und extremer Welle wird die Yacht trotzdem überrollt werden … Außerdem herrscht in den tiefen Wellentälern manchmal kaum Wind, während die Yacht wenige Sekunden später am Topp der Welle von der vollen Windkraft fast flach aufs Wasser gedrückt werden kann."
Solche Bedingungen erlebt jedoch die große Mehrzahl der Segler nie. Wer vor allem in Küstennähe unterwegs ist, hat zudem oft auch nicht ausreichend Seeraum, um einen Sturm abzuwettern. Da empfiehlt sich eher die Taktik von Astrid Erdmann: "Auf Ost- und Nordsee drehe ich nicht bei, sondern eher ab. Kleine Segel setzen und versuchen, im nächsten Hafen Schutz zu finden. Eine Richtung passt immer."
So funktioniert das Beidrehen (Klicken zum Vergrößern)
Dennoch, auch für Otto Normalsegler gibt es sehr viele denkbare Situationen, in denen sich das Beiliegen anbietet – sei es im medizinischen Notfall oder als erste Reaktion beim Mann-über-Bord-Manöver, um etwas zu reparieren, zu reffen, etwas zu kochen oder auf sichere Art auf die Toilette zu gehen. Gerade diesen Punkt sollten Skipper einmal besonders überdenken. Es ist bekannt, dass das Über-Bord-Gehen oft eine Folge des Wasserlassens über die Reling ist.
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Beiliegen, kreuzen, motoren?