Selten war die Entwicklung der Segelgarderobe vor dem Mast so dynamisch wie derzeit. Gerade noch sorgte das Großsegel mit dem breiten, waagerecht ausgestellten Kopfbereich für Aha-Effekte und immensen Erklärungsbedarf seitens der Segelmacher. Zeitgleich schienen die starren Flügel des America’s Cup eine neue Ära einzuläuten. Doch kaum hat die Segelwelt, allen voran ambitionierte Freizeitsegler, diese Neuerungen verstanden, wenn auch vielleicht nicht akzeptiert, sind nun die Tücher vor dem Mast an der Reihe. Wie in den meisten Fällen, ist auch hier der Hightech-Regattabereich Vorreiter.
So wurde für das aktuelle Volvo Ocean Race ein komplett neues Vorsegel entwickelt, das sogenannte J0, eine große, im Masttopp und am Bugspriet gefahrene Genua.
Weiterhin ist eine Renaissance des Stagsegels zu beobachten. Dieses war zwar nie ganz aus dem Regattabereich verschwunden, wurde etwa schon zu Zeiten der International Offshore Rule in den siebziger und achtziger Jahren gefahren, damals unter anderem auch Tallboy genannt. Neuerdings sieht man es jedoch verstärkt auf unterschiedlichsten Booten vom Maxi bis zur Class 40, vor allem aber auch indirekt auf Sportbooten wie der Melges 24 oder J 70, wo die reguläre Fock unter Gennaker als Stagsegel stehen bleibt. Manchmal, wie gerade beim Volvo Ocean Race, werden sogar drei Vorsegel auf einmal gefahren.
Auch bei einem anderen Segel, das im Fahrtenbereich erst langsam Fuß fasst, gibt es eine interessante Entwicklung: Die Segelmacher von Doyle haben jüngst den kabellosen Code Zero vorgestellt.
Was es im Detail mit diesen drei Neuerungen auf sich hat, lesen Sie in der aktuellen YACHT 1/2018.