Beim Berliner Landesseglerverband und dem DSV ist der 78-Jährige Stammgast, wenn die Fahrtenseglerpreise vergeben werden. Gute Seemannschaft wird ihm attestiert, doch das allein ist es nicht, was seine Reisen von vielen anderen unterscheidet. Lehmann ist einer, der immer wieder die Leinen löst, im wahrsten Wortsinn, sich in ihm unbekannte Gefilde aufmacht, neue Herausforderungen sucht.
Eigenschaften, die in einem außergewöhnlichen Seglerleben gewachsen sind – ein Leben, in dem ihm nichts geschenkt wurde. Aufgewachsen im Sozialismus der DDR bedeutete es harte Arbeit, an einen segelbaren Untersatz zu kommen. Lehmann baute nacheinander zwei Kielyachten selber.
Die größte Hürde aber ist die fehlende Freiheit. Beim Gedanken an den Tag, an dem die Mauer fiel, steigen Lehmann heute noch die Tränen in die Augen. Er kann sich fortan wirklich aufmachen und als Fahrtensegler die Welt erkunden.