Es ist ein höchst unglückliches Aufeinandertreffen mehrerer Umstände, die Italien erstmals seit Jahrzehnten Leerstände in den Marinas beschert. Eine Gesetzesänderung brachte Anfang der 2000er-Jahre Bewegung in die zuvor zähe Entwicklung von Marina-Projekten, und mit Elan machten sich Firmen etwa ab 2005 daran, das in vielen Landesteilen eklatante Unterangebot zu beseitigen. Ein Hafenbau-Boom entstand. Doch dann kam die Wirtschaftskrise. 2008 brach die Binnenachfrage nach neuen Plätzen ein. Und als dann 2011 die Regierung auch noch eine Steuer für Yachten einführte, wurden nach Angaben von Marinaverbänden 30.000 Schiffe aus den Häfen abgezogen. Teils wanderten die Eigner nach Kroatien ab, teils ließen sie ihre Yachten an Land stehen, wo die Steuer nicht anfällt.
In der Folge müssen manche Marinabetreiber mit Belegungslücken von 20, 30 Prozent und mehr zurechtkommen. Nur in den sehr beliebten Top-Lagen an der Küste, etwa der Toscana, Triest oder Ligurien, sind die Häfen noch gut belegt – Wartelisten wie früher gibt es aber auch dort vielfach nicht mehr. Ideale Zeiten für Eigner, die Lust hätten, ihre Yacht mal eine Saison in Italien zu segeln. Die Preise sind stabil oder sinken, es lässt sich gut verhandeln, die Betreiber sind um guten Service bemüht.
Die YACHT war an den Küsten Italiens unterwegs, um sich ein Bild der Lage zu machen und hat sich neue Hafenprojekte angeschaut, die für Eigner spannend sein könnten. Der ausführliche Hafenreport Italien jetzt in der neuen YACHT, Nr. 1/2014.