Ja, es gibt derzeit Schlimmeres, als seinen Alltag auf einem Boot an einem Ankerplatz in einer türkisfarbenen Lagune und vor einem palmenbestandenen Sandstrand verbringen zu müssen. Und doch: Wenn in den Läden an Land die Lebensmittel knapp werden, die Einheimischen den vielen Crews zunehmend unfreundlich gesonnen sind, jegliche Aktivitäten – selbst Kajakfahren und eine Runde ums Boot schwimmen – verboten werden, dann kann die Sonne noch so hell strahlen und das Wasser noch so blau sein, dann reicht es irgendwann.
Seit dem Frühjahr vergangenen Jahres kommen viele Langfahrtsegler in der Südsee nicht mehr so recht vor noch zurück. Mit der Corona-Pandemie gingen auf vielen Inseln Ein- und Auslaufverbote einher; die Segler saßen in der Falle. An manchen Ankerplätzen herrschte plötzlich drangvolle Enge, und auch die Zyklonsaison im sicheren Neuseeland oder Australien abzuwettern war plötzlich nicht mehr möglich.
Sabine und Joachim Willner sind seit vielen Jahren mit ihrer "Atanga" auf Langfahrt. Auch sie hat die Corona-Krise voll erwischt. Seit einem Jahr pendeln sie zwischen den verschiedenen Atollen Französisch-Polynesiens hin und her, ohne eine Aussicht auf Besserung. Dennoch geht es den beiden vergleichsweise gut, wie sie schreiben. Sie haben keinerlei Zeitdruck – im Gegensatz zu anderen Crews, denen die Zeit durch die Finger rinnt und deren Traum von der Weltumsegelung nun platzt. Viele wollen nur noch zurück, nach Hause.
Sabine Willners spannender Corona-Report aus der Südsee ist jetzt nachzulesen in der neuen YACHT (Heft 6/2021, ab sofort im Zeitschriftenhandel und als Digitalausgabe erhältlich sowie direkt bestellbar (hier klicken) ).