
Hauke Schmidt Optimal für schnelle Wenden: Das Modell Grinder holt die Schot mit sechsfacher Geschwindigkeit ein
Braucht ein Fahrtensegler eine Winsch, mit der sich die Schot sechsmal so schnell dichtnehmen lässt? Vor dem Probeschlag mit den Viergang-Winschen des französischen Branchenneulings Pontos hätten wir diese Frage auch nicht sicher bejaht. Doch der Effekt ist enorm: Beim Wenden oder Halsen mit dem Modell Grinder sind deutlich weniger Handgriffe nötig, und die Manöver laufen selbst mit untrainierten Crews leicht und spektakulär schnell ab. Anders als bei bisherigen Modellen müssen zum Gangwechsel keine Knöpfe oder Ähnliches gedrückt werden. Vielmehr entscheidet die Last auf der Schot, ob nach dem zweiten der dritte oder wieder der erste Gang folgt.
Die 40er-Winsch fördert im ersten Gang 70 Zentimeter Schot pro Kurbelumdrehung. Das ist etwa so viel, wie man beim Durchholen mit der Hand abziehen würde. Nur: Es ist kein weiteres Hantieren mit der Schot oder der Kurbel nötig, sondern es kann in einem Arbeitsgang durchgewinscht werden. Damit steigert sich die Geschwindigkeit so stark, dass die Genua bereits dicht ist, wenn man nach gewohnter Weise damit rechnet, kräftig kurbeln zu müssen. Nebeneffekt: Mit den Handgriffen fallen auch Fehlerquellen wie ausgerauschte Schoten oder Überläufer weg.

Hauke Schmidt Getriebe und Sperrklinken der Winschen entsprechen dem erprobten Zweigang-Standard. Je nach Last auf der Schot schaltet sich eine robuste Planeten-Stufe davor
Fällt das Kurbeln an den bisherigen Winden zu schwer, haben die Franzosen ebenfalls eine Lösung: Das Modell Trimmer setzt die zusätzlichen zwei Gänge nicht in Geschwindigkeit, sondern in Kraft um, sodass sich selbst große Genuas extrem leicht dichtwinschen lassen. Was uns bei der Praxiserprobung der neuen Beschläge sonst noch aufgefallen ist und wie die Technik im Inneren der Winden funktioniert, lesen Sie in der aktuellen YACHT. Heft 2/2015 ist ab 7. Januar am Kiosk erhältlich.