Selten wirkte ein neuer Antrieb so skurril wie der Fin5 genannte Außenborder aus Frankreich. Nicht nur das rundliche 60er-Jahre-Retro-Design des Motorkopfs fällt auf, auch der Unterwasserteil mutet seltsam an. Anstelle eines Propellers besitzt der Motor eine ringförmige Düse. An der Hinterkante der Düse arbeitet eine ebenfalls ringförmige Gummimembran. Je nach gewünschtem Vortrieb pulsiert diese Membran unterschiedlich schnell und pumpt damit, ähnlich einer Qualle, Wasser nach hinten. Durch die Kombination mit der Düse wird dabei zusätzliches Wasser von vorne durch den Ring gesaugt, und es entsteht erstaunlich viel Schub.

Hauke Schmidt Griff in den Antrieb. Da keine drehenden Teile vorhanden sind, besteht auch keine Verletzungsgefahr
Der Vorteil: keine drehenden Teile unter Wasser, in die sich irgendwas verheddern könnte. Man könnte sogar eine Hand in den laufenden Motor stecken, ohne dass diese Schaden nimmt – ideal also als Dingi-Antrieb oder für kleine Segelboote. Eine Schubumkehr ist nicht möglich, daher wird der Motor zum Rückwärtsfahren um 180 Grad gedreht. Der Antrieb arbeitet mit 48 Volt und wiegt 18 Kilogramm, wobei ein externer Akku nötig ist. Die elektrische Leistung des Fin5 beträgt 2 Kilowatt. Der Schub soll dem eines 5-PS-Verbrenners entsprechen. Preis: ab 2990 Euro. Eine kleinere Variante ist in der Entwicklung, ebenso wie ein Motorbootantrieb mit 150 PS.

Hauke Schmidt Die orange Gummimembran pulsiert vor und zurück, dabei entstehen Druckwellen, die über die weiße Düse laufen und aus dem Inneren des Rings Wasser mit nach hinten reißen
Weitere Informationen unter: www.finxmotors.com