Es waren lange Wochen auf See für Arved Fuchs und die Crew des Haikutters „Dagmar Aaen“. Vom isländischen Ísafjörður segelte sie Mitte Juli Richtung Grönland. „Bis gestern hatten wir starken bis stürmischen Südwestwind mit grober See, heute ist es ruhig, dafür herrscht dichter Seenebel. Es ist halt die berüchtigte Dänemarkstraße", lautet der nüchterne Logbucheintrag des Expeditionsfahrer aus einer der windreichsten und kältesten Passagen der Erde.
Schon bei der Abreise aus Island zeichnete sich ab, dass infolge aktueller Corona-Regelungen ein Anlanden in Grönland erschwert werden würde. Tatsächlich wurde es der Crew nach mehr als einer Woche auf rauer See nicht gestattet, den Hafen von Tasiilaq an der Ostküste Grönlands anzulaufen.
Auch ein eigens angereistes Fernsehteam, mit dem Fuchs und seine Crew eine Reportage über den Klimawandel drehen wollten, musste von Island aus unverrichteter Dinge heimreisen. Der Haikutter umrundete daher von Osten kommend die Südspitze Grönlands und ankerte mehrfach in Buchten zwischen Eisbergen. Am gestrigen Freitag wurde dann endlich der Landfall in Nuuk an der Westküste Grönlands möglich.
Fuchs und sein Team waren Mitte Juni zur vierten Etappe ihrer Expedition "Ocean Change" von Kiel aus gen Norden gestartet. Ihre Route führte durch den Nordatlantik über Island nach Grönland. Nächste Stopps sind in Labrador und Kanada geplant.
In den wenig befahrenen Regionen sammeln Wissenschaftler an Bord in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst und dem Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Geomar in Kiel atmosphärische und ozeanische Daten. Die sollen Aufschluss geben über die Auswirkungen des Klimawandels auf den nördlichen Ausläufer des Golfstroms.
Über eine eigens eingerichtete Website lassen sich die Reiseroute und die unterwegs mit Messboxen, Driftbojen und Tiefensonden gesammelten Daten tagesaktuell verfolgen (hier klicken) .