Alles war anders diesmal, also auch das Ende. Nach einem Abstecher ins eher moderne und irgendwie so gar nicht einsame Damp legte Wilfried Erdmann am 1. Oktober wieder in Lindauhof an - fast unbe,erkt von der Öffentlichkeit.
Statt Wasserfontänen aus den Löschkanonen von Seenotrettungskreuzern, statt Konvoifahrt Dutzender Fans, statt Sponsorflaggen und Hundertschaften an Land — diesmal kam der erfolgreichste Solosegler Deutschlands einfach nur heim.
Der Törn war ja auch als Kontrapunkt gedacht. Nicht einhand, und nonstop gegen den Wind, wie zuletzt mit seiner Alu-Slup "Kathena". Nein, diese Fahrt sollte beschaulicher werden, was auch die Etmale belegen. Fast fünf Monate ließ sich Wilfried Erdmann Zeit für eine Strecke, die er bei idealen Bedingungen und mit seinem alten Schiff auch in gut einer Woche gepackt hätte.
Allerdings nicht in diesem Revier: Von der Schlei aus bereiste Erdmann in einer alten Hansajolle von A&R Mecklenburg-Vorpommern, Polen und Brandenburg. Mehr eine See- als eine Hochseereise.
"Der Norden Deutschlands ist seglerisch klasse", resümmiert der Einsiedler nach dem Törn auf seiner Website und schwärmt: "...wenn man einen ganzen See für sich alleine hat, mitten im Sommer, kein Haus, kein Boot in Sichtweite, dann kann man doch nicht nur einen Tag bleiben."
Mehr über die Erfahrungen des großen Seglers auf seinem kleinen Schiff online unter http://www.wilfried-erdmann.de/aktuell/aktuell.htm und in einer der nächsten YACHT-Ausgaben.