
TallShpFriends/K. Bruesewitz Das ehemalige Segelschul- und heutige Museumsschiff Gorch Fock I an seinem Liegeplatz in Stralsund
Wie der NDR berichtet, verschafften sich Diebe in der Nacht zu Sonntag durch ein nur durch Draht gesichertes Oberlicht Zutritt zu den Ausstellungsräumen des Museumsschiffs „Gorch Fock“ in Stralsund und stahlen vier maßstabsgetreue Risszeichnungen.
Andere wertvolle Gegenstände wie zum Beispiel Barometer und Ölgemälde ließen sie hingegen unangetastet, was darauf hindeutet, dass es den Dieben ausschließlich um die Zeichnungen ging. Das vermutet jedenfalls Wulf Marquard vom Betreiberverein der traditonsreichen Bark, der in der "Ostsee-Zeitung" zudem den Verdacht äußerte, dem Verein und der "Gorch Fock I" sollte mit dem Diebstahl gezielt geschadet werden. Im nächsten Jahr ist eine Erneuerung des Riggs geplant und die nun gestohlenen, maßstabsgetreuen Zeichnungen wären für die Restaurierung äußerst wichtig gewesen. Ohne die Zeichnungen muss jeder einzelne Mast neu vermessen werden, was neben dem enormen Aufwand auch höhere Kosten zur Folge hat.

Tall Ship Friends Ausstellung auf der "Gorch Fock I": Im Hintergrund sind die nun gestohlenen Takelrisse zu sehen
Die 1933 bei Blohm + Voss in Hamburg gebaute Bark gehört dem Verein Tall Ship Friends und liegt seit 2003 in Stralsund. Die Stadt prüft derzeit eine Übernahme des Schiffs von dem Betreiberverein, will jedoch einen deutlich niedrigeren Preis als die geforderten 980.000 Euro bezahlen. Ob der Diebstahl mit dem geplanten Verkauf zusammenhängt, ist unklar. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur.