Seit Stunden weht es an der deutschen Ostseeküste heftig aus Ost. Dadurch wird gegenwärtig viel Wasser aus dem östlichen in den westlichen Teil der Ostsee geschaufelt. Es droht der berüchtigte "Badewannen-Effekt", über den wir jüngst in YACHT 25/2020 berichtet hatten.
Das BSH warnt vor einer Sturmflut, schon jetzt ist die Wasserstandsschwankung merklich. In Flensburg beispielsweise ist der Pegel aktuell um knapp einen Meter über den mittleren Wasserstand gestiegen, bis heute Nachmittag werden verschiedenen Modellberechnungen zufolge wohl weitere 10 bis 15 Zentimeter dazukommen.

BSH-Ostseekarte mit Küstenregionen (rot), die aktuell von einer Sturmflut bedroht sind
Was zunächst nicht nach viel klingt, kann sich mitunter fatal auswirken. Etwa, wenn Hafenstege überspült werden, die Boote aufschwimmen und Festmacherleinen von den Boxen-Pfählen rutschen. Yachtversicherer Pantaenius warnte seine Kunden am Freitag bereits, auch ein Augenmerk auf in Hafennähe an Land gestellte Boote zu haben. In der Mitteilung heißt es, Eigner sollten
"nach Möglichkeit entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Hierzu gehört eine Überprüfung der Leinenführung an Stegen und Dalben. Sollten Sie hierzu persönlich keine Möglichkeit haben, empfiehlt sich ein Anruf bei Ihrem Hafenmeister oder Nebenlieger. In Einzelfällen kann es darüber hinaus ratsam sein, das Schiff umzulegen oder an Land zu nehmen. Auch aufgebockte Boote und Yachten in Überflutungsgebieten sollten ebenfalls entsprechend gegen Aufschwimmen gesichert werden oder gegebenenfalls in höher gelegene Bereiche verlegt werden."
Hier die aktuelle Wasserstandsvorhersage des BSH für die Ostsee:
