Es waren dramtische Stunden, die sich vergangene Nacht 40 Seemeilen ostnordöstlich der Kokosinseln im Indischen Ozean abgespielt haben. Die Teilnehmerschiffe der World ARC , einer Flottillenfahrt um die Welt, hatten Kurs auf das Tropenatoll genommen, als gegen Mitternacht Ortszeit eine Crew eine "Pan Pan"-Meldung absetzte.
Srecko und Olga Pust, ein Seglerpaar aus Slowenien, das erst in Bali zur Rally dazugestoßen war, meldeten über Funk, dass ihr Schiff mit einem unbekannten Gegenstand kollidiert sei. Dabei sei das Ruder der Sweden Yacht 45 schwer beschädigt worden und der Rumpf im Bereich des Ruderschafts leckgeschlagen. Wasser dringe in großen Mengen ins Schiff ein.
Mehrere Yachten der World-ARC-Flotte eilten den Havaristen zu Hilfe. Die "Ciao" wurde in Schlepp genommen. Einige Stunden lang ging es Richtung Kokosinseln, und beinahe schien es, als könnte das Unglück einen versöhnlichen Ausgang nehmen. Die Segler glaubten, den Wassereinbruch unter Kontrolle zu haben. Doch dann zeigte sich, dass die Pumpen an Bord der "Ciao" doch nicht mit dem eindringenden Wasser fertig wurden.
Als der Schleppwiderstand zu groß wurde, musste um 4.45 Uhr die Trosse zu den Rettern gekappt werden. Das Seglerpaar kämpfte noch einige Zeit weiter gegen die Wassermassen, bis das Vorschiff der Yacht vom Meer überspült wurde. Dann stiegen die beiden ins Dingi und wurden von anderen Yachten aufgenommen. Die "Ciao" sank – kurz bevor eine weitere Yacht, die eine Hochleistungspumpe an Bord hatte, den Unglücksort erreichen konnte.