Eine technische Meisterleistung haben Ingenieure und Baufirmen im äußersten Norden Dänemarks vollbracht. Gestern setzten sie den 700 Tonnen schweren Leuchtturm Rubjerg Knude auf Schienen und schoben ihn etwa 70 Meter weit ins Landesinnere. Das soll das 118 Jahre alte und unter Denkmalschutz stehende Bauwerk davor bewahren, in die Nordsee zu kippen.
Genau das hätte dem 1899 errichteten, 23 Meter hohen Turm in den kommenden Jahren gedroht. Er wurde einst buchstäblich auf Sand gebaut – und der ist permanent auf Wanderschaft. Mit ihm wanderte auch der ursprünglich 200 Meter vom Meeressaum entfernt gebaute Turm, zuletzt befand er sich nur noch wenige Meter vor der Abbruchkante.
Vor dem gestrigen Umzug, der zahlreiche Schaulustige anlockte, war das Fundament freigelegt und mit Stahlträgern ummantelt worden. Die untersten Träger wurden dabei mit eigens angefertigten Rollschuhen versehen, anschließend wurde das Bauwerk angehoben und auf Schinenen gesetzt. Auf diesen gelangte das Gefährt dann zu seinem neuen Standort.

YACHT Der Leuchtturm steht im Norden Dänemarks und wies einst Seefahrern den Weg von der Nordsee um Skagen herum in die Ostsee
Kosten von umgerechnet 700.000 Euro hat der dänische Staat für die Rettungsaktion veranschlagt. Das Feuer ist zwar bereits 1968 erloschen, doch ist der Turm längst ein Touristenmagnet. In wenigen Wochen schon soll er, mit einem frischen Anstrich versehen, wiedereröffnet werden.