Insgesamt 516 Vorfälle, davon ein "sehr schwerer Seeunfall mit Todesfolge, Totalverlust oder schwerer Umweltverschmutzung" und sechs "schwere Seeunfälle" – so lautet die Bilanz für 2017 der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung, die nun veröffentlicht wurde.
Damit verbucht die Behörde in ihren beiden höchsten Unfallkategorien jeweils weniger als im Vorjahr. 219 der 516 Meldungen stufte sie als Seeunfall ein. Der Großteil der Meldungen – 455 von 516 – entfällt dabei auf die Berufsschifffahrt, 53 Meldungen zu Sportbootunfällen gingen ein.

BSU Die BSU-Statistik 2003 bis 2017. Im vergangenen Jahr wurden Traditionsschiffe erstmals separat ausgewiesen
Diese stehen auf der Prioritätenliste der BSU an nachgeordneter Stelle: Seit 2011 werden Unfälle von nicht gewerblich eingesetzten Sportbooten außerhalb der deutschen Hoheitsgewässer nicht mehr von deutscher Seite untersucht. Seeunfälle von Sportbooten in deutschen Gewässern kann die BSU jedoch weiterhin aufarbeiten – sofern Erkenntnisse zu erwarten sind, die voraussichtlich zu einer Erhöhung der Sicherheit im Seeverkehr beitragen können.
Außerdem werden Sportbootunfälle weiterhin statistisch erfasst, auch wenn die angezeigten Unfälle seit Jahren rückläufig sind. "Im besten Fall bedeutet dies, dass sich der Sicherheitsgedanke auch im Sportbootbereich immer mehr durchsetzt", heißt es dazu seitens der BSU.
Die Arbeit der BSU
Die Seeunfalluntersuchungen und deren Abschlussberichte dienen nicht zur Feststellung von Schuld oder zur Klärung von Haftungsfragen. Sie sollen nicht sanktionieren, sondern Impulse zur Vermeidung künftiger Unfälle geben und alle Beteiligten in eine Sicherheitspartnerschaft mit einbeziehen.
Alle von der BSU veröffentlichten Berichte sind, sortiert nach Veröffentlichungsjahr, auf der Internetseite www.bsu-bund.de unter dem Stichwort "Publikationen" einzusehen.