Am 28. September 2005 wäre "Haru" Rösing 100 Jahre alt geworden. Er verstarb, wie erst jetzt bekannt wurde, schon am 16. Dezember in seiner Heimatstadt Kiel.
Seit 1924 zählte Rösing zur Deutschen Reichsmarine und brachte es bis zum Flottillenchef der U-Boote. In der Bundesmarine wurde er Konteradmiral und erhielt ein Jahr nach seiner Pensionierung das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
Mit seinem kleinen Segelboot vom Typ Golif unternahm Rösing Einhandfahrten bis nach La Rochelle und segelte auch noch im Alter von über 90 Jahren. Mehr noch, er kaufte sich sogar vor einigen Jahren noch ein neues Boot.
Dem Deutschen Hochseesportverband Hansa (DHH), dessen ältestes Mitglied er war, diente er viele Jahre als Skipper. Er überführte Anfang der siebziger Jahre die Mahagoni-Slup "Wappen von Hamburg" von der Elbe bis zur DHH-Yachtschule Elba, wo er schließlich zwei Jahre als kommissarischer Schulleiter tätig war.
Für den Delius Klasing Verlag und die Edition Maritim übersetzte er zahlreiche Werke aus dem Englischen, dem Französischen und dem Italienischen. Der Deutsche Segelsport verliert mit Hans-Rudolf Rösing einen seiner größten Repräsentanten.