Lars Bolle, YACHT-Sportchef
Die Saison ist eröffnet, endlich! Nach Stunden und Tagen im Winterlager, Umbauarbeiten, Werterhaltung und Erneuerung endlich auf dem Wasser, endlich alles ausprobieren. Obwohl, so früh war ich, wenn ich mich recht erinnere, noch nie mit meinem Jolli unterwegs. Früher hatte es mich kaum gekratzt, noch den ganzen April über das Boot hoch und trocken zu haben. Was sollte ich da draußen rumfrieren?
Doch dieses Mal war es etwas anders. Vor allem wegen der neuen Segel konnte ich die erste Ausfahrt kaum erwarten. Die wollten doch ausprobiert werden. Am vergangenen Wochenende hatte es nur zum Slippen gereicht, Sturmböen und Regen über der Elbe, dazu mal wieder andere sportliche Verpflichtungen der Kids, ließen keinen Probeschlag zu. Da wird eine Woche extrem lang.
Am Freitagnachmittag dann der erste Ausritt. Zwar nur mit dem neuen Groß und der kleinen Genua – für die neue G1 war zu viel Wind –, aber der Schlag hat sich gelohnt. Was so ein Foliensegel doch für einen Unterschied macht! Dreht schön nach oben aus, der Druck lässt sich so kontrollieren, wie es sein soll. Keine Beulen und Säcke an Stellen, wo sie nicht hingehören, wie beim alten Dacron-Lappen. Allerdings auch viel Power beim Abfallen, mal sehen, wie es sich bewährt.
Die Elbe hatten wir fast für uns, nur zwei andere Yachten waren unterwegs. Kalt war es und böig, anderthalb Stunden reichten. Vor- und Nachbereitung dauerten zusammen länger, Persenning runter und wieder rauf, Segel anschlagen, am Schluss aufrollen und so weiter. Egal, selbst ein paar Kreuzschläge, raumschots und vorm Wind reichen. Wir sind gesegelt, die Saison hat begonnen.
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